Kann Renault heute Ferrari gefährden?

(Motorsport-Total.com) - Weil der 'Circuit de Catalunya', auf dem heute Nachmittag der Große Preis von Spanien stattfinden wird, kaum Überholmöglichkeiten bietet, erwarten die Experten heute ein heißes Pokerspiel in Sachen Strategie. Speziell über die Spritmengen, die die einzelnen Teams an Bord haben, wird momentan gerätselt.

© Renault

Mike Gascoyne ist zuversichtlich und spekuliert sogar mit dem Sieg

Grundtenor im Fahrerlager ? wohlgemerkt rein spekulativ: Ferrari hat mehr oder gleich viel Benzin im Tank wie Renault, aber die McLaren-Mercedes-Fahrer haben angedeutet, dass sie wohl wieder länger draußen bleiben können als die Konkurrenz. Schon in Imola verfolgten die "Silberpfeile" ja so eine Strategie. Jenson Button (BAR-Honda) und Olivier Panis (Toyota) werden im Rennen wohl kaum im Kampf um die Podestplätze eingreifen können.

Erwartet werden zwei oder drei Boxenstopps, wobei wohl mehr Fahrer nur zweimal reinkommen werden, da die Boxengasse in Barcelona länger ist als in Imola und ein Stopp entsprechend um ein paar Sekunden mehr Zeit kostet. Nur ein Boxenstopp gilt als sehr unwahrscheinliche Variante, da der 'Circuit de Catalunya' auch sehr reifenmordend ist. Die einzigen Piloten, denen dies theoretisch zuzutrauen ist, sind Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) und Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford).

Den Sieg trauen die Experten heute nur Ferrari zu, aber bei Renault ist man zuversichtlich, ausreichend Sprit für eine gute Ausgangsposition an Bord zu haben, wie Technikchef Mike Gascoyne erklärte: "Ich glaube, wir haben dieselbe Strategie wie Ferrari. Ist das der Fall, dann hängt alles davon ab, wie unsere Reifen verglichen mit ihren halten. Wenn wir da einen kleinen Vorteil haben sollten, sehe ich keinen Grund, weshalb wir das Rennen nicht auch gewinnen können."

'RTL'-Experte Niki Lauda wiederum ist sich sicher, dass Ferrari genauso viel oder mehr Benzin im Tank hat als die unmittelbare Konkurrenz ? und stuft Michael Schumacher als klaren Favoriten ein. Grundsätzlich sind aber alle Vermutungen hinsichtlich der Anzahl der Boxenstopps rein spekulativ und erst das Rennen wird zeigen, wer wie oft hereinkommen muss.