Schumacher gewinnt mit F2003-GA in Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Spanien 2003 war wohl spannender als in den zehn Jahren davor zusammengerechnet ? und mit Michael Schumacher und dem neuen Ferrari F2003-GA gab es auch einen würdigen Sieger. Zweiter wurde der bärenstarke Fernando Alonso (Renault) vor Rubens Barrichello (Ferrari).

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Das Siegerfoto des Großen Preises von Spanien 2003 in Barcelona

Gleich am Start jede Menge Action: Alonso kam am besten weg, fand aber keinen Weg an Schumacher vorbei und musste deshalb in der zweiten Kurve auch Barrichello wieder passieren lassen. Dahinter kollidierte Jarno Trulli (Renault) mit David Coulthard (McLaren-Mercedes), weil die Strecke abseits der Ideallinie extrem schmutzig war. Der "Silberpfeil" blieb im Rennen, Trulli kam aber nicht mehr aus dem Kiesbett heraus.

Das kürzeste Rennen hatten Antonio Pizzonia (Jaguar-Cosworth) und Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes): Der unter Beschuss stehende Brasilianer konnte sich nicht beweisen und kam gar nicht erst vom Start weg, weshalb ihm WM-Leader Räikkönen, dem die Sicht verstellt war, hinten draufkrachte. Die anschließenden Bergungsarbeiten sorgten für die erste und einzige Safety-Car-Phase über einige Runden.

Schumacher hielt Alonsos Druck stand

Michael Schumacher gab danach seine Führung nicht mehr ab, hatte aber gegen Alonso, der auf derselben Drei-Stopp-Strategie war, kein leichtes Spiel. Unter frenetischem Jubel setzte sich der Spanier nach seinem ersten Halt quasi in der Box vor Barrichello und übte anschließend Druck auf den Führenden aus. Vor dem dritten und letzten Stopp, bei dem er eine Runde später als Schumacher reinkam, hatte er nur noch fünf Sekunden Rückstand, die er aber nicht mehr aufholen konnte.

Im Mittelfeld kam es indes zu einigen guten Überholmanövern: Zuerst pflügte Panis (Toyota) vor seinem Ausfall an seinen Konkurrenten vorbei, dann lieferten sich die erstaunlichen Minardis mit den Jordans einen spektakulären Fight und zwischendurch schaltete sich Ralf Schumacher (BMW-Williams) mit seiner Zwei-Stopp-Strategie gegen seinen Bruder und Alonso mit beherzter Kampflinie in das Führungsduell ein.

Unter Druck von Alonso musste der BMW-Williams-Pilot dann aber seinem Ehrgeiz Tribut zollen und in Kurve drei ins Kiesbett fahren, was aber nur einige Sekunden kostete. Dennoch fiel er hinter seinen Teamkollegen Montoya zurück, der den vierten Platz danach sicher ins Ziel brachte, und musste sich in der Schlussphase in einem brillanten Zweikampf sogar gegen den groß aufgeigenden Toyota von Cristiano da Matta, der seine ersten drei Punkte überhaupt holte, zur Wehr setzen.

Unnötiger Doppelausfall für die "Silberpfeile"

Der Totalausfall von McLaren-Mercedes war zu diesem Zeitpunkt längst komplett ? schon in der 19. Runde verabschiedete sich auch Coulthard endgültig aus dem Rennen. Der Schotte wollte nach Start und Ziel Button (BAR-Honda) außen ausbremsen, war aber zu optimistisch und drehte sich ins Aus. Auch Button büßte dadurch viel an Boden ein, weil er einen Reparaturstopp einlegen musste ? ihm blieb Platz neun.

Vor Button kam Ralph Firman ins Ziel, der heute einen bemerkenswerten Grand Prix hinlegte und einmal sogar seinen Jordan-Teamkollegen Fisichella (später Motorschaden), bei dem ein Boxenstopp wegen einer streikenden Tankanlage völlig verpatzt wurde, überholte. Die Sauber-Piloten spielten hingegen keine Rolle ? Heidfeld wurde nur Zehnter, Frentzen schied mit Defekt aus. Auf den Plätzen elf und zwölf kamen Wilson und Verstappen (beide Minardi-Cosworth) ins Ziel.

An der Spitze waren die Positionen nach dem letzten Boxenstopp bezogen, Schumacher brachte den Premierensieg des F2003-GA sicher nach Hause. Um den zweitplatzierten Alonso spielten sich dann aber verrückte Szenen ab ? die Fans auf den Tribünen standen völlig Kopf! Positive Auswirkungen hatte der so spannende Grand Prix auch auf die Fahrer-WM, in der alles noch enger zusammenrückt ? und Michael Schumacher könnte in Österreich wieder die WM-Führung übernehmen...