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Justin Wilson kommt schon ganz groß raus
Minardi-Neuling Justin Wilson hat das Formel-1-Fieber schon gepackt ? aber noch ist es ein langer Weg bis Melbourne
(Motorsport-Total.com) - Mit seinen 192 Zentimetern Körpergröße ist Justin Wilson schon jetzt ein ganz Großer, um nicht zu sagen der größte Formel-1-Fahrer. Der schlaksige Brite zog die Blicke auf sich, als er anlässlich der 'Autosport International Show' durch die Ausstellungshalle lief und gleich eine ganze Reihe von Händen entgegengestreckt bekamt, die ihm zum Einstieg in die Formel 1 gratulieren wollten: "Die ruhige Art, in der er seine Probleme mit der Größe und den Finanzen gemeistert hat, hat ihn den Leuten näher gebracht", glaubt Manager Jonathan Palmer in einem Interview mit dem 'Telegraph'.

© Minardi
Justin Wilson sieht seiner Zukunft gelassen und optimistisch entgegen
Noch sind allerdings nicht alle Probleme restlos aus der Welt geschafft. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass das neue Auto wohl erst sehr spät fertig werden wird, eine Präsentation ist im Moment jedenfalls erst für den 5. März, wenige Tage vor dem ersten Rennen in Melbourne angesetzt. Nur wenn ein großer Sponsor in das Team kommen würde, könnte es schon davor eine provisorische Präsentation der neuen Lackierung geben.
Justin Wilson hofft, dass er schon Ende des Monats in das neue Auto steigen kann, kommende Woche geht der 24-Jährige für eine Woche in die Minardi-Fabrik nach Faenza, um sich einen Sitz anpassen zu lassen und zu hoffen, dass es im neuen Monocoque kein so böses Erwachen mehr geben wird wie im alten Auto, in dem er so unbequem saß, dass er das Angebot, zwei Rennen für das Team zu bestreiten, ablehnen musste: "Ich arbeite auf jeden Fall schon an dem schlimmsten Szenario, dass ich das neue Auto vor Melbourne nicht fahren werde. Ich gehe nicht davon aus, dass es so kommen wird, aber wenn ich daran arbeite, so wird dies ein Vorteil sein."
Eine weitere Hürde stellen die 3 Millionen Euro dar, die Wilson an Teamchef Paul Stoddart für sein Cockpit zahlen muss. Vater Keith müsste zur Not seine Tankstelle verkaufen, wenn man nicht genügend Sponsoren und Investoren findet, aber Wilson Junior macht sich keine Sorgen: "Es läuft ganz gut. Es wurde vor kurzem in der Presse ein wenig der Eindruck erweckt, als sei der Vertrag nicht ganz solide, aber das stimmt überhaupt nicht. Fünf Leute bürgen für die Investition und versuchen ein entsprechendes System aufzubauen", so der Brite gegenüber 'Reuters'.
Die Rede ist von einer Idee Palmers, der Anteile an seinem Schützling an Privatleute verkaufen möchte, die bei sportlichen und finanziellen Erfolgen des Rennfahrers eine Dividende ausbezahlt bekommen würden: "Ich hoffe, dass er damit in den kommenden paar Wochen fertig ist, dann können die Leute beginnen zu investieren", so Wilson, der bestätigt, dass mit einem möglichen Verkauf der Tankstelle ein "Sicherheitspuffer" vorhanden ist.
Ob die Investoren eines Tages ihr Geld wieder sehen werden, wird wohl auch davon abhängen, wie gut sich Wilson gegenüber seinem Teamkollegen Jos Verstappen schlägt: "Ich denke, dass er eine gute Wahl ist, denn er wird mir ein guter Maßstab sein", so der Rookie gegenüber 'Autosport.com', der den Holländer in London kurz traf, wobei es aber nicht zu mehr als einem einfachen "Hallo" kam. "Er scheint ein netter Kerl zu sein, ich freue mich darauf, ihn erneut zu treffen, dann als mein Teamkollege."

