• 11.01.2003 14:46

  • von Fabian Hust

Mosley will radikale Änderungen durchboxen

FIA-Präsident Max Mosley will angeblich mit aller Härte versuchen, radikale Änderungen am Reglement durchzuboxen

(Motorsport-Total.com) - Die bisher von der Formel-1-Kommission getroffenen Maßnahmen zur Kostenreduktion und zur Steigerung der Attraktivität der Formel 1 sind halbherzig, da sind sich alle Beteiligten einig. FIA-Präsident Max Mosley hatte den Teams radikale Vorschläge auf den Tisch gelegt, darunter zum Beispiel die Idee, dass jeder Fahrer im Verlauf der Saison mindestens ein Rennen mit jedem Auto fahren muss. Jene Anregung wurde von den Teams ebenso kategorisch abgelehnt wie der Vorschlag, Strafgewichte einzuführen.

Titel-Bild zur News: FIA-Präsident Max Mosley

FIA-Präsident Max Mosley will das Reglement verändert wissen

Am Ende blieb der neue Qualifying-Modus, der in den Augen einiger aber zu langweiligeren Abschlusstrainings führen könnte, ein neues Punktesystem und ein neuer Testmodus, der allerdings freiwillig ist und definitiv nicht die erhoffte Kostenersparnis bringt, da die Teams gespartes Geld einfach reinvestieren.

Kein Wunder also, dass sich Mosley nicht zufrieden gibt. "Max war sehr enttäuscht, dass die Teams sich nicht intensiver darum bemühten, eigene Ideen zu finden", so eine FIA-Quelle gegenüber der 'Times'. "Sie wissen, wie ernst die Lage ist und er hatte erwartet, dass von ihnen ein Vorstoß unternommen wird." Nun wird man sich am kommenden Mittwoch erneut zusammensetzen und hofft auf einige Vorschläge, die vielleicht sogar schon für die kommende Saison umgesetzt werden könnten.

"Er wird in das Meeting am Mittwoch gehen und hofft, dass sofort eine positive Wende eintreten wird, die bereits zum Saisonstart 2003 greifen soll", fährt der Insider fort. "Für ihn steht fest, dass es nicht in Frage kommt, die Sachen auf die lange Bank zu schieben, in der Hoffnung, dass sie wieder in Vergessenheit geraten", wirft Mosley den Teams scheinbar vor, auf Zeit zu spielen.

Gerüchten zu Folge will Mosley in einem Gewaltakt Fahrerhilfen wie die Traktionskontrolle, die Startautomatik oder die Automatikschaltung verbieten ? und zwar mit Wirkung zur kommenden Formel-1-Saison. Technisch ist dies sicherlich im Großen und Ganzen machbar, doch mit dem Protest der Teams, die auch in diesem Winter wieder Millionen in den Elektronikbereich investiert haben, kann der Brite fest rechnen.

Das Problem gegen das Mosley ankämpft: Nur wenn es um sicherheitsrelevante Themen geht, kann der Automobilweltverband FIA eigenmächtig das Reglement umstricken, ansonsten ist man auf die Einverständniserklärung der Teams angewiesen. Man darf also gespannt sein, ob das geplante Machtwort die Teamchefs umstimmen kann. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Wunder jedenfalls nicht zu erwarten sind.