• 11.01.2003 13:30

  • von Fabian Hust

Franck Montagny: "Es gibt einfach nichts besseres!"

Der neue Testfahrer des Renault-Teams über seinen ersten Test im Formel-1-Auto und seine neue Aufgabe als Versuchsfahrer

(Motorsport-Total.com) - Mit der Verpflichtung des amtierenden Formel-Nissan-Champions Franck Montagny kommt Renault endlich den lauten Rufen aus der Heimat nach, einen Landsmann als Testfahrer unter Vertrag zu nehmen. Schließlich muss man sich in Frankreich Gedanken um die Formel-1-Fahrer machen, denn nach dem Rücktritt von Jean Alesi ist nur noch Olivier Panis in der Königsklasse des Motorsports und das wohl auch nicht mehr lange.

Titel-Bild zur News: Franck Montagny

Franck Montagny ist neuer Testfahrer des Renault-Teams

"Selbst jetzt muss ich das noch verdauen", wird der 25-Jährige auf der Renault-Internetseite zitiert. "Ich bin mir noch gar nicht sicher, wie viel Arbeit ich zu erledigen haben werde, wie das Programm aussehen wird, das das Team für mich vorsieht. Alles ist neu." Während der erfahrene Allan McNish Jarno Trulli und Fernando Alonso bei den Testfahrten am Freitag vor Ort unterstützen soll, wird Montagny an den restlichen zehn Testtagen, an denen das Team während der Saison testen darf, die Stammfahrer entlasten.

Es ist noch gar nicht so lange her, da musste sich Montagny im "Shoot-Out" gegen Formel-3000-Champion Stéphane Sarrazin messen und er zog sich so wacker aus der Affäre, dass sich das Team für ihn entschied: "Ich hatte das Gefühl, dass ich in Jerez gute Arbeit verrichtet habe, es war das erste Mal für mich am Steuer eines Formel-1-Autos", erinnert sich der junge Rennfahrer. "Ich konzentrierte mich darauf, mich ja nicht zu drehen oder Dummheiten zu machen. Am Abend konnte ich mich über mich nicht beklagen. Ich machte keinen einzigen großen Fehler."

Seinen nächsten Test kann Montagny kaum erwarten, denn in einem Formel-1-Auto zu fahren, ist selbst für einen Formel-Rennfahrer immer noch etwas Besonderes: "Es war so, wie ich es mir vorgestellt hatte ? Wahnsinn! Die Beschleunigung, die Bremsen, die Haftung: Die Formel 1 ist eine andere Welt. Es braucht ein wenig Zeit, um sich daran zu gewöhnen und die neuen Anhaltspunkte zu finden, aber ich habe es sehr genossen, das Auto zu fahren. Nichts kann man mit dem Moment vergleichen, in dem man sich so viel PS hinter dem eigenen Rücken entfalten spürt. Es gibt nichts Besseres!"

Mit der Unterzeichnung des Testvertrages ist der Franzose aber noch lange nicht am Karriereziel angekommen: "Was im Moment passiert, ist eine Belohnung und Anerkennung für die Arbeit, die ich die letzten paar Jahre über erledigt habe, aber es ist nur ein Schritt von vielen. Mein Ziel ist es immer noch, an Grand Prix teilzunehmen und eines Tages ein Formel-1-Fahrer zu werden. Ich habe nicht vor, davor aufzuhören!"

Auf jeden Fall stellt die Arbeit als Testfahrer einen wichtigen Schritt in Richtung Formel 1 dar, das weiß auch Franck Montagny: "Ich kann so in einer relativ geschützten Umgebung Erfahrungen sammeln. Ich werde sowohl das Team als auch das Auto kennen lernen. Allan McNish wird die Testfahrten am Freitag durchführen und ich werde in meinem eigenen Tempo lernen können. Wir werden nichts überstürzen."