• 11.01.2003 12:44

  • von Fabian Hust

Will Red Bull Jordan über den Jordan gehen sehen?

Gerüchten zu Folge will sich Mateschitz das Jordan-Team unter den Nagel reißen und wartet nur noch auf den richtigen Moment

(Motorsport-Total.com) - Der eine ist ein großer Motorsportfanatiker und kämpft gegen das fehlende Geld an, der andere ist ebenfalls ein großer Motorsportfanatiker, hat aber überhaupt keine Geldsorgen. Die Rede ist von Teamchef Eddie Jordan und Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz. Mateschitz kaufte sich erst vor wenigen Tagen beim A1-Ring in Spielberg ein und plant einen "Red Bull-Ring" mit einer fulminanten Infrastruktur.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella (Jordan-Honda)

Geht das Jordan-Team in den Besitz von Dietrich Mateschitz über?

Der 59-jährige Multimillionär träumt von einem "All-American-Team" mit großen amerikanischen Namen, die sein Produkt auf dem so wichtigen amerikanischen Markt bekannter machen sollen. Schon wird der Name Eddie Cheever (132 Grand Prix, 45 Jahre alt) als möglicher Teamchef gehandelt. Nachdem die Partnerschaften mit Sauber und im letzten Jahr mit Arrows nicht in die gewünschte Richtung gingen, will Mateschitz seinen Plänen nun mit einem eigenen Team Flügel verleihen.

Schon vergangenen Sommer gab es Gerüchte, wonach sich Red Bull bei Jordan einkaufen wolle, doch Red Bull muss die Mehrheit besitzen, um seine Pläne umsetzen zu können. Zu diesem Zeitpunkt soll sich Teamchef Eddie Jordan noch gegen solche Pläne geweigert haben, der sich insgeheim einen Werksvertrag mit Ford ausgerechnet hatte. Heraus kam eine halbherzige Vereinbarung mit dem amerikanischen Automobilkonzern, denn Jordan muss für die Zehnzylinder von Cosworth tief in die Tasche greifen.

Nun sind die Gerüchte um einen Einkauf von Red Bull bei Jordan wieder neu aufgeflammt. Angeblich will der 59-jährige Chef des Energiegetränkeherstellers den kompletten Rennstall übernehmen ? die ursprünglich angedachte knappe Mehrheit ist offenbar vom Tisch. Eddie Jordan kündigte jüngst eine "spektakuläre Bekanntgabe" an, die bisher noch aussteht. Insider munkeln: Bis Ende Januar wird klar sein, ob Eddie Jordan sich alleine in eine neue Saison wagt oder ob er die Gunst der Stunde nutzt und mit seinen 55 Jahren seinen Lebensabend versüßt.

Davon einmal abgesehen, dass Eddie Jordan mit "EJ10" ein Konkurrenzprodukt zu Red Bull vertreibt, scheint Jordan für Mateschitz eine gute Wahl zu sein. Das Image des Teams könnte kaum besser zu seinem Produkt passen, die notwendige Infrastruktur ist vorhanden und ein Motordeal unter Dach und Fach, der zu den Plänen passt. Mateschitz sind die Pläne ernst, nicht umsonst hat er ein teures Projekt ins Leben gerufen, das amerikanische Rennfahrer fördert. Eines Tages wird Mateschitz zuschlagen, fragt sich nur wo und wann.