Jordan: "Wir brauchen sofort eine Finanzinjektion"

Die Gerüchte über den Verkauf seines Teams nach Dubai bestreitet Jordan, dennoch sucht er weiterhin nach einem Investor

(Motorsport-Total.com) - Eddie Jordan durfte sich zuletzt 2003 über einen - unter glücklichen Umständen erreichten - Grand-Prix-Sieg freuen, doch insgesamt ist sein Team sportlich inzwischen am hinteren Ende des Formel-1-Feldes angelangt. Nun sucht er nach einem Investor, der mit einigen Dollar-Millionen Érfolg quasi kaufen könnte.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan will unbedingt verkaufen, hat aber offenbar noch nicht

Vergangene Woche wurden diesbezüglich Gerüchte akut, wonach der Rennstall aus Silverstone bereits an das Königshaus von Dubai verkauft wurde - eine britische und eine irische Tageszeitung berichteten dies übereinstimmend. Anschließend bestätigte Jordan zwar, dass es Verhandlungen in diese Richtung gegeben hat, unterzeichnet sei jedoch noch nichts. An seiner grundsätzlichen Haltung, nach einem Investor zu suchen, hat sich trotz allem nichts geändert.#w1#

"Ich spreche mit verschiedenen Leuten, die Geld in die Firma injizieren könnten, aber nichts ist sicher oder fix", erklärte er gegenüber 'AtlasF1'. "Schon seit einiger Zeit sage ich, dass Jordan unbedingt dahin zurückkommen will, wo wir schon einmal waren - nämlich in eine Position, in der wir Rennen gewinnen können. Dafür brauchen wir einen Partner - nach dem Muster, wie es mit Roman Abramovich und Chelsea passiert ist."

"Wir sind nicht in einer Position, um Teams wie Mercedes oder BMW oder Ferrari herausfordern zu können, denn sie stecken so viel in diverse Motorenprogramme und andere Dinge. Leider wird die Formel 1 - und Motorsport und Sport im Allgemeinen - immer mehr von Geld abhängig. Je mehr Geld du hast, desto erfolgreicher bist du. Das war nicht immer so, aber jetzt ist es so, und wir brauchen sofort eine Finanzinjektion", ergänzte er.

Jordan betonte, er könne sich vorstellen, rund die Hälfte der Anteile an seinem Team zu verkaufen, gleichzeitig will er aber vorerst selbst am Ruder bleiben: "Ich möchte schon Anteile behalten, zumindest einen kleinen Teil, denn ich denke, dass ich aus manchen Dingen noch nicht den verdienten finanziellen Nutzen gezogen habe." Sprich: Der 56-Jährige hat vor, irgendwann seine Anteile teuer zu verkaufen und sich damit den Lebensabend zu finanzieren.

Unsicher ist indes auch noch, mit welchen Motor Jordan nächstes Jahr antreten wird. Zwar hat man einen bestehenden Vertrag mit Ford beziehungsweise Cosworth, doch deren Zukunft ist mindestens ebenso ungewiss wie jene Jordans. Unter Umständen wäre daher denkbar, dass man Ryan Briscoe unter Vertrag nimmt, um an Toyota-Power heranzukommen - ein Szenario, das in den nächsten Wochen zur Diskussion kommen könnte.