• 17.02.2003 11:39

Jordan-Lackierung verrät "Sponsoren-Engpass"

Das Jordan-Ford-Team hat am Montag auf dem 'Circuit de Catalunya' der Öffentlichkeit die neue Lackierung des EJ13 vorgestellt

(Motorsport-Total.com) - Die Sonne war über dem 'Circuit de Catalunya' noch gar nicht aufgegangen, da posierte Teamchef Eddie Jordan, eingepackt in eine dicke Winterjacke, vor dem neuen EJ13, den die Öffentlichkeit zum ersten Mal mit der neuen Lackierung zu Gesicht bekam. Im Gegensatz zu den in den letzten Jahren präsentierten aufregenden und teilweise auch aggressiven Entwürfen hielten sich die Designer dieses Mal sehr zurück.

Titel-Bild zur News: Firman und Fisichella

Firman und Fisichella posierten am Montagmorgen vor den Medien

Auf den Seitenkästen, dem Front- und Heckflügel ist nun Sponsor 'Benson and Hedges' auffälliger als im vergangenen Jahr zu sehen, der wieder als größerer Geldgeber des Teams auftritt, nachdem man nach dem Rücktritt von Damon Hill etwas sparsamer mit dem Geldausgeben war. Nun hat das Team mit Ralph Firman einen neuen britischen Piloten und der Tabakkonzern zeigt sich wieder spendabler.

Ins Auge fallen auch die Sponsoren 'Damovo' (Anbieter von Kommunikationssystemen und seit rund einem Jahr Partner des Teams) auf den Seitenplatten des Frontflügels und 'Liqui Moly' (Motorölspezialist aus Ulm, seit März 2002 an Bord) auf den Seitenplatten des Heckflügels. Auch der Name 'brother', die im November die Partnerschaft mit Jordan verlängerten, ist zu sehen, allerdings nur ganz klein unterhalb des Seitenkastens.

Bekleidungsausrüster 'Puma' ist auf der hinteren Kopfstütze des Fahrers zu sehen, zumindest dann also, wenn kein Pilot im Auto sitzt. Auf der Nase des Autos prangt das Logo des Reifenpartners 'Bridgestone' ebenso wie in einer kleineren Version auf den Seitenplatten des Heckflügels ? für diese Platzierungen dürften jedoch, wenn überhaupt, nur ganz marginale Geldbeträge fließen.

Auffällig ist vor allem, dass das Ford-Logo extrem klein ausgefallen ist und fast unauffällig oben auf die Airbox aufgeklebt worden ist. Das ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass Ford wie gemunkelt wird nur einen geringen Preisnachlass auf die Cosworth-Motoren gegeben hat und nicht von einer richtigen Werkspartnerschaft geredet werden kann, wie Teamchef Eddie Jordan den Anschein zu erwecken versuchte.

Insgesamt wirkt die Lackierung des Autos ziemlich "leer", auf dem Auto sind große Lücken zu sehen, die dafür sprechen, dass Jordan zum einen über sehr wenig Sponsoren verfügt, zum anderen ganz offensichtlich verhältnismäßig geringe Geldbeträge fließen. Auch die Präsentation an sich war ein reines Sparprogramm: Das Auto wurde lediglich in die Boxengasse geschoben, Teamchef Eddie Jordan setzte sich im "Privatlook" zu seinen Fahrern - das war's.

Dies ist ein Anzeichen dafür, dass das Team in dieser Saison mit einem deutlich geringeren Budget auskommen muss als 2002, als man noch Hauptsponsor 'Deutsche Post' hatte und zudem von Honda kostenlos Motoren gestellt bekam.