• 09.08.2003 08:15

  • von Fabian Hust

Jordan: "Ich bin es gewohnt zu kämpfen"

Eddie Jordan über den Überlebenskampf und Gerichtstermine und warum er in dieser Saison auf sein Team stolz sein kann

(Motorsport-Total.com) - Lässt man einmal den Sieg von Giancarlo Fisichella beim Chaos-Regenrennen in Brasilien außen vor, so kann Teamchef Eddie Jordan mit dieser Saison eigentlich nicht zufrieden sein. Die Saison konnte man nur deshalb angehen, weil die anderen Teams dem Rennstall finanziell aushalfen und von der Leistung her ist man trotz des Cosworth-Motors nicht dort, wo man sich das vor der Saison vorgestellt hatte. Und da ist noch ein Giancarlo Fisichella, der vor lauter Frust schon öffentlich darüber spricht, dass er die Gelben unbedingt verlassen möchte.

Titel-Bild zur News: Fisichella und Jordan

Mit dem Sieg in Brasilien gelang Jordan ein Überraschungserfolg

Vor wenigen Tagen musste Eddie Jordan einen Gerichtsprozess gegen Vodafone aufgeben. Der Ire wollte versuchen, eine dreistellige Millionensumme als Entschädigung für einen geplatzten Sponsor-Deal herauszuschlagen. Dass das nicht funktionieren würde, war abzusehen, aber der Ire ist eben ein Typ, der versucht, einen Vorteil für sein Team herauszuschlagen, wo es nur geht ? das ist wohl auch der Grund, warum es den Rennstall heute überhaupt noch gibt.

"Manche Leute sagen, es war eine riskante Entscheidung, vor Gericht zu ziehen", so Eddie Jordan gegenüber 'Autosport', der den Auftritt vor den Richtern natürlich auch nicht geschenkt bekommen hat. "Aber ich bin eben jemand, der Risiko eingeht. Aus diesem Grund bin ich in der Formel 1." Es sei kein herber Rückschlag, dass er denn Fall nicht gewinnen konnte, nun möchte er sich eben wieder um die Dinge kümmern, um die er sich zuletzt wegen des Prozesses nicht mehr kümmern konnte.

Klar ist, in der kommenden Saison soll das Team wieder einen Schritt nach vorne machen: "Man darf uns nie abschreiben. Das haben manche Leute auch zu Saisonbeginn gemacht und das dritte Rennen gewannen wir dann. Klar brannte das Auto und wir gewannen erst, als wir Protest einlegten, aber ich bin es gewohnt zu kämpfen?" Und mit dem Kampf in diesem Jahr ist Jordan zufrieden: "Der großartige Renault hat kein Rennen gewonnen, auch Toyota, Honda und Jaguar nicht. Jordan hat gewonnen, das darf man nicht vergessen."