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  • 06.08.2003 11:11

  • von Marcus Kollmann

Firman: "Was für ein frustrierendes Wochenende"

Der Jordan-Pilot blickt zurück auf den Deutschland-Grand Prix und spricht über den Unfall der ihm ein frühes Aus bescherte

(Motorsport-Total.com) - Für Ralph Firman begann das vergangene Rennwochenende auf dem Hockenheimring aus seiner Sicht zunächst äußerst erfreulich.

Titel-Bild zur News: Ralph Firman (Jordan-Ford)

Hatte letztes Wochenende nicht viel Anlass zum Lachen: Firman

Im Einzelzeitfahren am Freitag konnte sich der 28-Jährige gegenüber Giancarlo Fisichella mit einer um 67 Tausendsteln schnelleren Rundenzeit durchsetzen. Sicherlich kein bedeutender Unterschied, aber ausreichend genug um den Formel-1-Neuling extrem zu motivieren.

Die positive Stimmung Firmans bekam dann aber am zweiten Tag des Rennwochenendes bereits einen Dämpfer versetzt, denn in der für die Startaufstellung entscheidenden Qualifikation musste sich der Formel Nippon-Meister der Saison 2002 mit einem Rückstand von 1,510 Sekunden auf die Rundenzeit seines Teamkollegen geschlagen geben und mit dem schlechten 18. Startplatz begnügen.

Enttäuschung über nur wenige Sekunden langes Rennen in Hockenheim sitzt tief

Das enttäuschende Abschneiden am Samstag sollte sich dann auch als schlechtes Omen für Firmans Rennsonntag entwickeln, denn der Deutschland-Grand Prix, eigentlich über eine Distanz von 67 Runden ausgetragen, entwickelte sich zum bislang kürzesten Formel-1-Rennen des Jordan-Piloten, denn es dauerte nur wenige Sekunden, bis das Rennen für den über die britische und irische Staatsbürgerschaft verfügenden Piloten in der ersten Kurve nach einer Kollision vorzeitig beendet war.

"Was für ein frustrierendes Wochenende. Ich hatte auf so viel mehr gehofft, vor allem nachdem ich meinen Teamkollegen, Giancarlo Fisichella, am Freitag in der Qualifikation besiegt hatte. Aber irgendwie lief danach einfach nichts mehr für mich und ich muss mich nun mit einer weiteren verpassten Gelegenheit abfinden", war Firman auch noch einige Stunden nach seinem Ausscheiden die Enttäuschung deutlich anzumerken.

Vom Rennunfall zwischen Ralf, Rubens und Kimi bekam Firman nichts mit

Besonders betrübt ist der Jordan-Pilot darüber, dass er gegen den Unfall, in den er involviert war und der eine Folge der Kollision zwischen Ralf Schumacher, Rubens Barrichello und Kimi Räikkönen an der Spitze des Feldes gewesen war, nichts tun und diesem nicht ausweichen konnte.

"Von dem Zwischenfall vor mir habe ich nichts mitbekommen, denn mir versperrten zu viele andere Autos die Sicht. Plötzlich bremste dann Heinz-Haralds Auto hart und ich konnte das Auffahren in sein Heck nicht mehr vermeiden", schildert Firman die erste Reihe an Kollisionen die das spätere Aus für ihn bedeuten sollten.

Crash mit Justin Wilson beschädigte die Elektronik des EJ13 nachhaltig

Durch den heftigen Auffahrunfall wurde am Sauber der Heckflügel weggerissen, während am Jordan der Frontflügel samt Nase abfiel. Danach nahm Firmans Bolide aber weiteren Schaden, denn Justin Wilson kollidierte beim Versuch Jacques Villeneuve auszuweichen mit dem Jordan-Fahrer.

"Mein Auto war beschädigt, jedoch fuhr es immer noch vorwärts. Als ich dann die Kurve herumfuhr, krachte mir Justin in die Seite. Dieser Zwischenfall war es auch der das Aus für mich bedeutete, denn er hatte versucht einem anderen Auto auszuweichen und fuhr in meinen Seitenkasten. Ich denke, dass dadurch die im Seitenkasten sitzende Elektronik beschädigt wurde, denn mein Motor ging aus."

Firman: "Ich bin es gewohnt von weiter vorne zu starten"

"Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr daran erinnern wann ich durch einen Crash in der ersten Kurve ausgeschieden bin. Ich hatte in meiner Karriere bisher viel Glück solchen Dingen aus dem Weg zu gehen, denn ich bin es gewohnt von weiter vorne zu starten. Wenn man von weit hinten losfahren muss, dann besteht ein größeres Risiko in solche Situationen zu geraten", resümiert Firman, dass es schlussendlich Startplatz 18 war der ihn in diese Situation gebracht hatte. Untermauert wird das durch seinen Teamkollegen, der von Startplatz 12 aus sich dem Chaos in der ersten Kurve entziehen hatte können.

Neuer Fitnesstrainer für Firman

Bis zum Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring, wo Firman natürlich hofft von einem ähnlichen Erlebnis wie in Hockenheim verschont zu bleiben, wird sich der Jordan-Pilot nun einem intensiven Fitness-Programm mit seinem neuen Trainer Bernie Shrosbree widmen.

"Ich freue mich schon auf mein neues Trainingsprogramm, denn bisher habe ich immer alleine für mich trainiert, weshalb diese Veränderung eine positive Sache für mich ist. Ich bin ganz offensichtlich fit genug um ein Formel-1-Auto zu fahren, jedoch hilft es immer neue frische Ideen kennen zu lernen", sagt Firman, der sich durch seinen neuen Trainer ein paar Anregungen erhofft die ihm in Zukunft dabei helfen werden noch besser auf die Rennen vorbereitet zu sein.