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Jordan vs. Vodafone: Richter kritisiert Formel-1-Team
Der zuständige Richter hat die Klage von Jordan als unglaubwürdig bezeichnet - Teamchef bedauert Rechtsstreit nicht
(Motorsport-Total.com) - Es hätte das bisher beste Sponsoring-Abkommen für Jordan werden und dem englischen Team über drei Jahre eine Summe von 240 Millionen Euro bringen können, doch am Ende entschied sich das Telekommunikationsunternehmen Vodafone nicht dafür auf den gelb-schwarz lackierten Boliden von Eddie Jordans Rennstall zu werben, sondern auf den roten Boliden aus Maranello.

© Jordan
Will sich nun auf sein Team konzentrieren: Eddie Jordan
Nach einer langwierigen und sechs Wochen dauernden Gerichtsverhandlung vor dem Obersten Gericht in London, bei der Jordan versuchte den Beweis zu erbringen, dass Vodafone ihm das Sponsoring fest zugesagt hat, steht nun laut dem Richter zweifellos fest, dass es keinerlei Beweise für ein Zustandekommen einer rechtsverbindlichen Vereinbarung auch nur im Ansatz gegeben hat.
Zugleich erklärte Richter Justice Langley, dass die von Jordan am Telefon vernommene Aussage von Vodafone, welche laut dem Teamchef kurz und knapp lautete "Sie haben den Deal", für den Umfang eines Sponsoring-Abkommens in dreistelliger Millionen-Höhe unglaubwürdig sei.
"Meiner Auffassung nach gibt es keine Grundlage für Jordans Forderungen", erklärte Langley, der zudem den Versuch des Teams, die richterliche Entscheidung im Rechtsstreit Jordan vs. Vodafone geheim halten zu wollen, scharf kritisierte.
"Vodafone steht das Recht zu die Entscheidung des Gerichts zu kennen und auch die Medien haben ein legitimes Interesse daran über den Ausgang dieses Verfahrens informiert zu werden", so der Richter, der im Rahmen der Verhandlung zu dem Schluss kam, dass Eddie Jordan und der für die kommerzielle Seite des Rennstalls zuständige Ian Phillips unglaubwürdige Zeugen in diesem Fall waren.
"Ich bedauere sagen zu müssen, dass ich Herrn Jordan als unglaubwürdigen Zeugen empfunden habe", so die erste Breitseite des Richters gegen Eddie Jordan.
"Seine Beweise standen in vielerlei Hinsicht in Konflikt mit den vorgelegten Dokumenten - oftmals Dokumente die er selbst angefertigt hatte. Teilweise konnte selbst Herr Jordan keine Erklärungen dafür liefern und angesichts der offensichtlichen Ungenauigkeiten nur bedächtig schweigen."
Für Jordan haben sich nun alle Hoffnungen auf ein paar Millionen als Entschädigung, für den nach Auffassung des Teams durch Vodafone gebrochenen Vertrag, endgültig zerschlagen. Stattdessen bleibt man nun auf hohen Kosten, die durch die Klage entstanden sind, sitzen. Eddie Jordan bedauert es jedoch nicht, dass er versucht hat über die Justiz zu seinem Recht zu kommen.
"Als Jordan sich zu diesem Schritt entschied, glaubten wir, dass wir den Vertrag hatten. Der Richter sieht dies jedoch anders und hat sich entschieden dem Beweismaterial der Gegenseite zu glauben. Ein Rechtsstreit ist immer mit Risiko behaftet und der Ausgang unvorhersehbar und wir waren immer vorbereitet, dass das Verfahren einen Ausgang nicht zu unseren Gunsten nehmen könnte. Nun ist es Zeit, damit abzuschließen und unsere volle Aufmerksamkeit auf das Team und seine Zukunft zu konzentrieren", so der Teamchef.

