• 08.08.2003 15:37

  • von Marcus Kollmann

Webber: "Ich wollte eine neue Herausforderung"

Der Australier bricht eine Lanze für Minardi und spricht über seinen Wechsel nach Milton Keynes zu Jaguar Racing

(Motorsport-Total.com) - Für Formel-1-Pilot Mark Webber erwies sich die Saison 2002 mit Minardi, dem Rennstall mit dem geringsten Budget und auch das von der Konkurrenzfähigkeit her am schlechtesten aufgestellte Team, bekanntlich als Sprungbrett ins Mittelfeld.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Webber bereut es nicht, zu Jaguar gewechselt zu haben

Durch die zum Saisonauftakt in Australien, bei seinem allerersten Grand Prix, geholten 2 WM-Punkte blieb der Australier den Teamchefs im Gedächtnis und auch wenn über die insgesamt 17 Rennen lange Saison keine weiteren Zähler heraussprangen, so konnte Webber sich doch durch seine Leistung im Minardi-Boliden empfehlen.

Als das Angebot von Jaguar Racing kam, zögerte der 26-Jährige nicht lange und ergriff mit der Vertragsunterschrift beim Team aus Milton Keynes seine Chance. Bereut hat er das nicht, denn die "Raubkatzen" konnten sich von 2002 zu 2003 beträchtlich steigern, was die auf Webbers Punktekonto stehenden 12 Zähler bestätigen.

Minardi ist ein "großartiger Rennstall"

"In der Formel 1 gibt es jetzt nur noch eine begrenzte Anzahl an Teams und es stimmt, dass es für jeden Piloten sehr wichtig ist auf dem höchsten Level Erfahrung zu sammeln und dass Minardi nur wenige Ressourcen hat, doch es ist ein großartiger Rennstall. Ich würde es zwar extrem schwierig finden dort zwei Jahre hintereinander zu fahren, doch sie haben sich als ein großartiges Team für viele jüngere in die Formel 1 kommende Piloten erwiesen", bricht der Australier eine Lanze für das kleinste aller Teams, denn ohne die Enthusiasten dort, die trotz schwierigster Bedingungen die Teilnahme in der Königsklasse noch immer sicherstellen konnten und nicht wie Prost oder Arrows Konkurs anmelden mussten, wären wohl weder Webber noch dessen neuer Teamkollege Justin Wilson oder Renault-Pilot Fernando Alonso heute Stammfahrer in konkurrenzfähigeren Teams.

"Ich wollte eine neue Herausforderung"

Wie Webber bereits andeutete, fiel ihm die Entscheidung zu Jaguar zu wechseln, obwohl das Team im letzten Jahr auf Grund des problematischen Jaguar R3 haufenweise negative Schlagzeilen verursachte, recht leicht.

"Ich wollte eine neue Herausforderung und das bedeutete, Minardi zu verlassen und Jaguar dabei zu helfen in die Gänge zu kommen. Fahrer können eine große Rolle bei dieser Sache spielen und mir wurde ja auch gesagt, dass es einige Veränderungen im Team geben würde die sich positiv auswirken sollten und ich hatte großes Vertrauen in die Leute mit denen ich sprach."

Enttäuscht wurde Webber nicht. Zwar konnte der Jaguar R4 nicht von Anfang an in diesem Jahr beeindrucken, doch schon im fünften Grand Prix fuhr der Australier die ersten Punkte ein. Durch weitere Verbesserungen der Zuverlässigkeit und Konkurrenzfähigkeit konnte man sich kontinuierlich verbessern und belegt nun den siebten Platz in der Markenwertung.

Webber: Die letzten vier Rennen werden hart

Da die Teams auf Platz 5 und 6 der Konstrukteursmeisterschaft aber nur zwei beziehungsweise drei Punkte mehr auf dem Konto haben, bestehen gute Chancen für die "Raubkatzen" sich noch zu verbessern.

"Ich bin überrascht wie es uns gelungen ist die Dinge herumzureißen", so Webber, "doch zu Saisonbeginn lief es für uns besser. Die letzten vier Rennen der Saison werden für uns hart werden."