• 09.08.2003 08:37

  • von Fabian Hust

Hill: "Ich war schon immer ein alter Mann"

Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill verrät, warum er die Formel 1 nicht vermisst und wieso er so stolz auf seine Karriere ist

(Motorsport-Total.com) - Seine Zeit in der Formel 1 hat Damon Hill abgehakt. Zu den Rennen zeigt sich der Brite nur noch ganz selten, so zum Beispiel in Silverstone oder zuletzt in Hockenheim. Meistens spielt der Brite bei einem Konzert mit: "Wenn ich heute zur Formel 1 komme, dann wegen der Musik. Ich liebe das Gitarrespielen, gebe manchmal Wohltätigkeitskonzerte zu Gunsten behinderter Kinder", so der 42-Jährige gegenüber dem 'kicker'. Passend dazu präsentiert sich der Brite mit langen Haaren.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill hat sich zum "Rocken" eine neue Frisur zugelegt...

"Absolut nicht" vermisst der 42-Jährige die "Königsklasse des Motorsports: "Rennfahren ist etwas für junge Leute. Ich bin nicht mehr jung genug aber dafür habe ich wenigstens das richtige Alter für eine Pop-Karriere. Ich habe meine Rennfahrerkarriere erst mit 25 begonnen. Ich war schon immer ein alter Mann. Die Fahrer werden immer jünger. Gerade habe ich Nelsinho Piquet getroffen, den Sohn von Nelson. Der ist erst 17 und saß schon in einem Formel-1-Rennauto."

Natürlich verfolgt Hill die Formel 1 noch heute und er blickt auch liebend gerne auf seine Karriere zurück. Seit seinem Rücktritt im Jahr 1999 hat es kein anderer Brite geschafft, Formel-1-Weltmeister zu werden. Das und die Tatsache, dass er der einzige Weltmeister zweiter Generation ist, macht den 115-fachen Grand-Prix-Teilnehmer stolz: "Jacques Villeneuve ist zwar auch Weltmeister geworden, sein Vater Gilles war es aber nicht."

Der Rücktritt nach sieben Jahren Formel 1 war für Damon Hill notwendig geworden, weil er seine Familie und seine vier Kinder zu wenig sehen konnte, die Motivation schwand, der Erfolg blieb aus: "Wenn beides ausbleibt, musst du aufhören - das war meine Situation 1999." Damals fuhr Damon Hill an der Seite von Heinz-Harald Frentzen bei Jordan-Mugen-Honda seinen alten Erfolgen meilenweit hinterher.

Für Schlagzeilen sorgte Hill vor einigen Monaten, als er meinte gesehen zu haben, dass sein ehemaliger Erzrivale Michael Schumacher seinen Helm ebenfalls bald an den Nagel hängen wird. Da hat sich Hill wohl getäuscht, wie er zugeben muss: "Ich konnte mir nur nicht vorstellen, dass jemand so viele Jahre lang Rennen fährt. Manchmal hätte ich mir gewünscht: Michael, lach ein bisschen mehr!"