• 12.08.2003 10:46

  • von Fabian Hust

Jordan: Gut, wenn das Team abgeschrieben wird

Teamchef Eddie Jordan will sich von der jüngsten Niederlage vor Gericht erholen und dann wie im Jahr 1999 zurückschlagen

(Motorsport-Total.com) - Eddie Jordan ist und bleibt ein großer Optimist. Der Ire denkt nach einer schwierigen Saison 2003, die ohne dem Glückssieg von Giancarlo Fisichella in Brasilien zu einem einzigen Desaster geworden wäre, schon an die kommenden Jahre und möchte seine Mannschaft wieder auf jene Route bringen, die den "Gelben" 1999 die bisher größten Erfolge in der Firmengeschichte eingebracht hatte.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan will sich auch in Zukunft als Kämpfer präsentieren

Doch zunächst gilt es, den Schock des verlorenen Gerichtsprozesses gegen 'Vodafone' zu verdauen, der die Kasse des Teams stark belastet hat: "Jetzt ist es Zeit, das zu vergessen, von unseren Fehlern zu lernen und sich auf das Team zu konzentrieren, das durch das Ergebnis des Verfahrens gelitten hat", gibt Eddie Jordan den Schaden zu, der sich laut Experteneinschätzungen im zweistelligen Millionen-Bereich bewegt.

"Ich dachte wirklich, dass ich eine solide Chance haben würde", erklärte der Formel-1-Teamchef dem 'BBC'-Radio. "Der Richter hat das ganz offensichtlich so nicht gesehen und hat uns ziemlich fertig gemacht." Der Richter hatte zum Ausdruck gebracht, dass es keine Grundlage für die Forderungen von Eddie Jordan gebe, der eine Millionenentschädigung vom Mobilfunkunternehmen gefordert hatte. Ferner hatte er Jordan als "unglaubwürdigen Zeugen" beschrieben.

Für Eddie Jordan kommt es aber nicht in Frage, den Kopf in den Sand zu stecken: "Wenn man als Privatteam in der Formel 1 ist, dann muss man ein guter Kämpfer sein. Und wenn man kein guter Kämpfer ist, dann sollte man besser seine Koffer packen. Das Jordan-Team hat die ganze Zeit über gekämpft und es wird nie aufhören, zu kämpfen. Das ist eine Kultur. Wenn man ein Straßenkämpfer ist, dann muss man weitermachen und das werden wir auch tun."

Von den Bestleistungen des Teams in der Saison 1999, als man dank der Siege von Heinz-Harald Frentzen lange Zeit Titelchancen hatte und schlussendlich WM-Dritter wurde, ist das Team weit entfernt, doch Eddie Jordan gelobt Besserung. "Ich werde das Ding herumdrehen. Es ist da Beste, wenn Jordan abgeschrieben wird, denn jedes Mal schlagen wir dann zurück. Ob das Gottes Eingriff oder einfach nur Glück ist, weiß ich nicht, aber die süßen Zeiten kommen immer zurück."