Jordan: "Da müssen wir ansetzen"
Der Teamchef über das größte Problem der F1 und Vorschläge wie die Königsklasse wieder engeren Kontakt zu den Fans herstellen kann
(Motorsport-Total.com) - Die Situation in der Formel 1 erscheint dieses Jahr kurios, denn mit Michael Schumacher, Juan-Pablo Montoya, Kimi Räikkönen, Ralf Schumacher und Rubens Barrichello gibt es, auch wenn einige der zuletzt genannten Fahrer eher nur noch theoretische Chancen haben, fünf Piloten die wenige Rennen vor Saisonende den Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft 2003 für sich entscheiden können.

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Jordan: "Die Teams müssen den Kontakt mit den Zuschauern noch mehr suchen"
Bei den Konstrukteuren ist es nicht weniger spannend, denn Ferrari läuft Gefahr die zuletzt auf bedrohliche 2 Punkte Vorsprung zusammengeschrumpfte WM-Führung an BMW-Williams abgeben zu müssen und McLaren-Mercedes darf man ebenfalls nicht vergessen. In den bislang gefahrenen 12 WM-Läufen gab es darüber hinaus fünf verschiedene Sieger. Eigentlich müsste sich die Königsklasse des Motorsports angesichts der spannenden Saison eines großen Interesses erfreuen, doch zum Bedauern der Teamchefs ist das Gegenteil der Fall.
Die Tribünen vor Ort sind selten ausverkauft und auch die TV-Quoten sind nicht mehr das was sie einmal waren. Aus diesem Grund wollen die Teams für die nächste Saison wieder etwas verändern. "Wir müssen das Publikum noch besser unterhalten, die Teams müssen den Kontakt mit den Zuschauern noch mehr suchen. Warum verpflichtet sich nicht jeder Fahrer an einem Rennwochenende zu einer Fragestunde?", fragt sich Eddie Jordan im Gespräch mit der 'Welt'. Er sieht einen Ausweg aus der "Misere" darin wieder engeren Kontakt zu den Fans zu.
Mit dem Besuch der Boxengasse auf dem Hockenheimring, sowie dem angekündigten Pitwalk beim Ungarn- und US-Grand Prix, hoffen die Veranstalter einen zusätzlichen Anreiz für die Fans zu schaffen, aber es muss noch mehr getan werden, findet Jordan: "Es kann auch nicht sein, dass die Fans sonntags keine Autos vor zwei Uhr fahren sehen. Es muss wieder ein Warm-up her oder ein Sponsorenrennen, ein bisschen Action. Wir müssen die Show sexy machen", sagt der Ire, dessen Worten nach die Teamchefs Bernie Ecclestone genau das vorgeschlagen haben. "Er fand die Ideen gut", hofft der 55-Jährige auch auf eine Umsetzung.
Ein weiteres Problem stellen aber die Einschaltquoten dar, denn obwohl die Rennen spannender geworden sind und mehr Überholmanöver stattfinden, sinken diese. Allerdings betrifft das nur die Formel 1: "Sie gehen weltweit zurück, während die Quoten im übrigen Motorsport stabil bleiben oder nur langsam zurückgehen. Da müssen wir ansetzen", sagt Jordan.

