Jordan fasst BAR und Sauber ins Visier
Für Gary Anderson, den Technischen Direktor des Jordan-Teams, sind BAR und Sauber die Messlatte und Renault das Ziel
(Motorsport-Total.com) - Das Jordan-Team hat abgesehen vom glücklichen Fisichella-Sieg in Interlagos in dieser Saison noch keine WM-Punkte geholt und ringt auch finanziell ums Überleben, doch die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist nach wie vor gut. So hat sich Gary Anderson, Technischer Direktor, für den weiteren Saisonverlauf recht ambitionierte Ziele gesteckt.

© Jordan
Gary Anderson glaubt an das vorhandene Potenzial des Jordan-Ford EJ13
"Ich denke, dass wir das wahre Potenzial des Autos noch nicht realisiert haben", erklärte er gegenüber 'Autosport' ? und legte die Marschroute für die weiteren Rennen fest: "Nicht mit BAR und Sauber mithalten zu können, würde mich sehr stören. Renault wird zäher, denn sie haben einen Reifenvorteil. Manche Strecken sollten Bridgestone liegen, manche Michelin. Auf einer Bridgestone-Strecke sind wir auch im Bereich von Renault, auf einer Michelin-Strecke fallen wir aber ab."
Dank der zehn Punkte aus Brasilien will man jetzt vor BAR und Sauber bleiben und den fünften Platz in der Marken-WM erreichen ? eine "Mission Impossible", wenn man den EJ13 nicht bald wesentlich schneller machen kann. Das wiederum wird aber wegen der freiwilligen Testbeschränkung schwierig, wie Anderson andeutete: "Uns fehlen die Testfahrten und wir müssen ein paar Zuverlässigkeits-Probleme aussortieren, die Zeit gekostet haben."
"In der zweiten Saisonhälfte", kündigte er aber gleichzeitig an, "sollte es besser werden, denn wir haben jetzt ein bisschen im Bereich der Forschung und Entwicklung gegraben. Da ist wie gesagt so viel Potenzial, dass wir noch nicht ausschöpfen, aber wir arbeiten daran an jedem Rennwochenende." Hilfreich ist auch, dass trotz der Firman-Abflüge wegen gebrochener Radaufhängungen endlich ein viertes Chassis fertig ist: "Das kann natürlich nicht schaden", so Anderson.
Was die zusätzlichen Tests am Freitag angeht, so glaubt der 52-jährige Ire nicht, dass Jordan diese optimal ausnutzt. Renault setzt bekanntlich ein drittes Auto ein und sei deswegen "einen Schritt voraus", betonte er: "Sie gehen mit diesen Tests ziemlich effizient um, was wir natürlich auch tun möchten. Je mehr Autos man hat, desto mehr Runden bekommst du zusammen und desto mehr Daten kannst du sammeln." Vorerst ist aber kein dritter Fahrer vorgesehen.

