Jolyon Palmer: Möchte die Lotus-Stammfahrer herausfordern

Lotus-Testpilot Jolyon Palmer durfte im ersten Freien Training zum Grand Prix von China in Schanghai anstelle von Romain Grosjean fahren - Er ist mit P15 zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Es war sein erster Einsatz an einem Rennwochenende und Jolyon Palmer überstand die Feuertaufe (fast) ohne Fehler. Im Endklassement des ersten Freien Trainings belegte er mit dem Lotus E23 Rang 15. Insgesamt konnte er 25 Runden absolvieren, am Ende blieb eine 1.41:967 stehen, Sechszehntel langsamer als Lotus-Stammfahrer Pastor Maldonado und fast drei Sekunden hinter Spitzenreiter Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Jolyon Palmer ist bei Lotus in Lauerposition und wartet auf seine nächste Chance Zoom

Schon bei den Testfahrten vor der Saison durfte Palmer im Lotus Platz nehmen. In China übernahm er das Cockpit von Romain Grosjean, der wenig erfreut darüber war. Palmer hingegen war nach seinem Einsatz glücklich: "Ich habe darauf gewartet meine Hände ans Lenkrad des E23 zu legen und die Erfahrung hat mich nicht enttäuscht. Die Strecke war noch sehr glatt, was sehr rutschige Bedingungen nach sich zog, und ich musste den Kurs schnell lernen, weil ich in Schanghai noch nie zuvor gefahren bin."

In den ersten Runden musst er erst ein Gefühl für den Kurs und das Auto entwickeln: "In den ersten paar Runden habe ich experimentiert, um die Strecke kennenzulernen. Und das Auto bin ich auch seit zwei Monaten nicht gefahren, zwar im Simulator - aber das ist anders, weil du nicht alles spürst. Ich konnte ein gutes Tempo gehen, mit dem ich zufrieden bin, wenn man die Umstände in Betracht zieht."

Palmer: Auch in Bahrain wieder im E23?

Das geplante Testprogramm konnte man abspulen. In Runde zwei hatte der 24-Jährige einen Quersteher, der ihn etwas aus dem Konzept brachte: "Ich habe das Selbstvertrauen ein wenig verloren und es hat ein paar Runden gebraucht, bis ich wieder in den Rhythmus gekommen bin. Es war kein großes Problem, es war aber auch nicht ideal so etwas in der zweiten Runde zu haben." Abgesehen davon lief alles nach Plan - neue Teile wurden getestet, Abläufe und Starts geübt, erzählt der Brite.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts China

"Nicht alles, was wir getestet haben, wird hier auch zum Einsatz kommen. Alles geht aber in die richtige Richtung. Es ist positiv neue Teile zu haben, weil man das Auto immer verbessern muss", gibt Palmer zu. Sein nächster Einsatz könnte schon am kommenden Rennwochenende in Bahrain stattfinden, offiziell muss dies aber noch bestätigt werden. "Ich sollte in Bahrain wieder fahren. Wir werden es erst sehen. Bahrain ist bereits in einer Woche, das hält mich auf dem Laufenden mit dem Auto und es ist eine Strecke, die ich kenne."

Dass der GP2-Meister des Vorjahres motiviert ist, lässt sich auch an folgender Aussage ablesen: "Ich möchte die Stammfahrer herausfordern, das ist mein Ziel. Ich fahre dieselben Einstellungen wie sie und ich möchte sie fordern."


Fotos: Lotus, Großer Preis von China


Er ergänzt, dass er das Rennfahren sehr vermisst und dass der Einsatz an diesem Wochenende eine willkommene Abwechslung war: "Es war cool, weil es ein richtiges Rennwochenende ist - was ich seit er GP2 vermisse. Als ich zur Waage der FIA gegangen bin, hat es sich schon danach angefühlt, ein echter Rennfahrer zu sein und nicht nur ein Testpilot. Es war gut mit den anderen auf der Strecke zu sein und auch der Vergleich ist gut."

Alan Permane, Lotus-Einsatzleiter, lobt die Arbeit von Palmer: "Jolyon hat einen tollen Job gemacht, zum ersten Mal im Auto in einer offiziellen Trainingseinheit. Er hat die Session etwas außerhalb der besten Zehn beendet, und nur Sechszehntel hinter Pastor, ein starker erster Auftritt."