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"Hatte große Probleme": Maldonado widerspricht Grosjean

Bei Lotus gehen die Meinungen nach dem Freitag in Schanghai auseinander: Bei Romain Grosjean passt die Basis, Pastor Maldonado klagt über Balanceprobleme

(Motorsport-Total.com) - Lotus ist mit Updates, die den Abtrieb des E23 verbessern sollen, nach Schanghai gereist. Am ersten Trainingstag (siehe Gesamtergebnis) rangierten Romain Grosjean und Pastor Maldonado mit den Plätzen neun (+1,923 Sek.) und elf (+2, 225 Sek.) in etwa dort, wo man mit dem Team aus Enstone gerechnet hatte. Dabei könnten die Aussagen der Fahrer nicht unterschiedlicher sein.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Keine Übertreibung: Bei Maldonado passte die Balance wirklich nicht Zoom

Maldonado, der beide Trainings absolvieren durfte, während Grosjean am Vormittag zähneknirschend für GP2-Champion Jolyon Palmer Platz machen musste, schimpfte nach dem Training über sein Auto: "Das war nicht der beste Tag, und ich hatte große Probleme." Vor allem die Balance des Boliden machte dem Venezolaner zu schaffen: "Wir müssen das Auto auf jeden Fall für diese kühlen Streckenbedingungen ausbalancieren, auch der Asphalt ist hier nicht der beste. Das Auto funktioniert nicht so, wie wir es erwartet haben, und es ist offensichtlich, dass wir Probleme haben."

Maldonado hofft trotzdem auf Q3

Um dorthin zu kommen, wo man bei den vergangenen Rennen war, müsse man nun am Samstag im dritten Freien Training "andere Dinge ausprobieren und neue Wege gehen". Das Problem: In Australien und in Malaysia erwies sich Lotus im Qualifying zwar als konkurrenzfähig, im Rennen schaffte man es dann aber nicht in die Punkteränge.

Wenn die Verbesserungen tatsächlich eintreffen, dann ist Maldonado für das Qualifying zuversichtlich: "Ich glaube, dass wir morgen das Potenzial haben werden, um eine gute Platzierung zu kämpfen. Vermutlich keine Top-3-Platzierung, aber die Plätze sechs bis zehn sind für uns möglich." Heute war er vor allem mit dem Verhalten des Autos im Longrun "unglücklich".

Anders die Ausgangslage bei Grosjean, für den außer Zweifel steht, dass "die Basis stimmt". Er erkennt vor allem im Vergleich zum Vorjahr in Schanghai beim E23 große Fortschritte. "Dieses Jahr sind wir bei den Topspeeds immer vorne dabei." Das liege nicht nur an der neuen Mercedes-Antriebseinheit, die über mehr Leistung verfügt als das Renault-Triebwerk, sondern auch "am Design des Autos, denn wir haben viel weniger Luftwiderstand als im Vorjahr."


Fotos: Lotus, Großer Preis von China


Grosjean glaubt an Potenzial

In seiner schnellsten Runde war er um drei Zehntel schneller als Teamkollege Maldonado, er wittert aber weiteres Potenzial: "Es ist immer schwierig, wenn man zum ersten Mal mit dem weicheren Reifen fährt - Auto und Fahrer haben da noch Reserven. Und genau darum wird es jetzt gehen: Wir versuchen, das beste Setup zu finden - und das ist das komplette Gegenteil von Malaysia. Dort waren die Hinterreifen das Problem, hier sind es zu 100 Prozent die Vorderreifen."

Immerhin bei der Zielvorgabe für den Samstag sind sich Grosjean und Maldonado einig, auch wenn sich der Franzose vorsichtiger ausdrückt: "Wir hoffen immer auf das Top-10-Qualifying, was uns auch bei den zwei vergangenen Rennen gelungen ist, und dann gelingen uns hoffentlich die ersten Punkte."