Jean Todt fordert Disziplin und Ruhe
Ferraris Rennsportdirektor kennt die Gefahren des Motorsports und stimmt nicht in die allgemeine Euphorie ein
(Motorsport-Total.com) - Während die Motorsportpresse schon einmal alle möglichen Szenarien durchspielt, welche Michael Schumacher kommendes Wochenende dazu verhelfen könnten, dass er sich auf dem Hungaroring seinen vierten Weltmeisterschaftstitel sichert, bleibt Rennsportdirektor Jean Todt gelassen und fordert von seinen Angestellten, dass man weiterhin mit voller Konzentration bei der Sache sein müsse.
© Ferrari
Jean Todt hofft, dass Ferrari in Ungarn beide Titel verteidigt
"Wir reisen mit der Führung in beiden Weltmeisterschaften nach Ungarn, und zum ersten Mal in diesem Jahr ist es für uns mathematisch möglich, dass wir uns sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel sichern. Allerdings stehen wir weiterhin mit beiden Beinen auf dem Boden, denn wir wissen, dass wir immer noch beide Titel verspielen können", so der Franzose mahnend und nicht der allgemeinen Euphorie zustimmend.
Der Grund, weshalb Todt nach wie vor zurückhaltend und vorsichtig bleibt ist der, dass er nur zu gut weiß, dass ein kleines Problem, ein Unfall oder fehlende Zuverlässigkeit die Situation schnell ändern können. "Wir sind ganz klar die Favoriten, aber wir werden den Ungarn-Grand-Prix genauso angehen wie die Rennen davor. Wir kennen die Welt des Motorsports nur zu gut und wissen, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll."
An der Entschlossenheit Ferraris, so schnell wie möglich eine Entscheidung herbeizuführen, sodass man in den letzten Rennen nicht unter Druck steht, lässt aber auch Todt keinen Zweifel: "Wir werden versuchen das Rennen zu gewinnen und mit beiden Fahrern auf dem Podium zu stehen." Zuversicht schöpft der Rennsportdirektor des Teams aus Maranello aus dem Monaco-Grand-Prix, wo Ferrari einen Doppelsieg verbuchen konnte: "Der Hungaroring ist die Strecke die nach Monaco den höchsten Anteil an Abtrieb erfordert. Das Überholen ist schwierig, sodass die Qualifikation enorm wichtig ist. Wir wissen, dass wir mit hohen Temperaturen rechnen müssen, was die mechanischen Teile einer wahren Belastungsprobe unterziehen wird", weiß Todt auch um die Gefährlichkeit des materialmordenden Kurses in Ungarn.
