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  • 14.08.2001 15:58

  • von Fabian Hust

Brawn: "Michael ist ein wichtiger Bestandteil Ferraris"

Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari, erläutert, warum Schumacher für Ferrari so wichtig ist und umgekehrt

(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari ist Michael Schumacher der Star, bei vielen anderen Teams wie zum Beispiel McLaren-Mercedes oder Williams ist es genau umgekehrt, dort versucht man immer das Team und das Auto herauszustellen, erst dann kommt der Fahrer. Aus diesem Grund würde Michael Schumacher auch in das Konzept von McLaren-Mercedes nicht hereinpassen, weil er alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde - vom Gehalt einmal ganz zu schweigen, das bei Silber und Blau-weiß lieber in die Technik anstatt in die Fahrer investiert wird.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Ross Brawn

Ross Brawn und Michael Schumacher arbeiten eng zusammen

"Andere Fahrer tendieren dazu, für ein Team für zwei oder drei Jahre zu fahren und sie stecken nie richtig unter der Haut des Teams", erklärt Ross Brawn dem 'Autosport'-Magazin. Der Technische Direktor von Ferrari arbeitete mit Michael Schumacher bereits zu Benetton-Zeiten zusammen: "Michael und ich haben uns gemeinsam entwickelt und er hat hart dafür gearbeitet, um ein wichtiger Teil von Ferrari zu sein - auf allen Ebenen." Bei den Italienern darf der Deutsche bei wichtigen Entscheidungen tatsächlich mitreden, egal, ob es dabei um den richtigen Reifenpartner oder den eigenen Teamkollegen geht.

Andere Fahrer können von so einem "Luxus" nur träumen: "Andere Fahrer lassen es nicht zu, dass ein Fahrer so unter der Haut steckt. McLaren zum Beispiel haben eine andere Herangehensweise und sehen sich nicht dazu ermutigt, etwas zu verändern. Wenn man aber den richtigen Fahrer hat, dann kann man daraus richtige Vorteile ziehen."

Nach Aussage von Brawn ist Michael Schumacher zu einem Großteil dafür verantwortlich, dass Ferrari wieder zu einem Top-Team geworden ist: "Die Fortschritte, die mit dem Auto gemacht wurden und uns dorthin gebracht haben, wo wir jetzt stehen, haben mit dem Verständislevel zu tun, den wir zwischen Michael auf der einen und Rory [Byrne, Designer; d. Red.] und mir auf der anderen Seite aufgebaut haben. Es ist die Aufgabe von uns allen, besser zu verstehen, was wir tun. Das ist ein allmählicher Prozess."