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  • 03.07.2001 16:40

  • von Fabian Hust

Jean Alesi: Noch ein paar Jahre Formel 1

"Formel-1-Veteran" Jean Alesi möchte der Formel 1 noch ein paar Jahre treu bleiben

(Motorsport-Total.com) - 194 Formel-1-Grand-Prixs hat Jean Alesi schon auf dem Buckel und obwohl das ewige Talent nur einen einzigen Sieg einfahren konnte, will der heute 37-jährige Franco-Sizilianer mit der phänomenalen Fahrzeugbeherrschung der Formel 1 weiterhin treu bleiben. Damit hätte der in Avignon geborene Prost-Acer-Pilot mehr als 200 Grand Prixs auf dem Buckel - das können bisher nur vier Fahrer von sich behaupten.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi (Prost-Acer)

Jean Alesi fühlt sich in der Formel 1 weiterhin pudelwohl

Ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Magny-Cours stahl ihm Formel-1-Neuling Luciano Burti die Show, doch kaum ein anderer Fahrer geht seinem Sport mit so viel Herzblut nach wie Jean Alesi, bei dem es zwischen Freudentänzen und Flüchen keinen fließenden Übergang gibt: "Klar bin ich der älteste Fahrer im Feld, aber es ist wichtig, dass man den Begriff 'Veteran' nicht mit dem Begriff 'zurückgetretener Fahrer' verwechselt", so Jean Alesi am Rande des Großen Preises von Frankreich gegenüber 'ITV', der in diesem Jahr seine 13. Formel-1-Saison fährt.

1996 und 1997 erreichte Jean Alesi einen vierten Platz in der Fahrerwertung - seine bisher beste Platzierung. "Mit Sicherheit werde ich nicht mehr lange in der Formel 1 bleiben, aber ein paar weitere Jahre wären in Ordnung." Auch wenn es wohlgemerkt sehr unrealistisch ist - liebend gerne würde Alesi noch einmal für sein Lieblingsteam Ferrari fahren, für das er von 1991 bis 1995 fuhr.

Mit dem Wechsel von Benetton zu Sauber im Jahr 1998 ist Alesi - der früher als Kind übrigens Giovanni hieß, dessen Namen dann seine Eltern wegen den Hänseleien der französischen Schulkinder in Jean ändern ließen - wieder mit Ferrari-Power unterwegs. Und auch bei seinem neuen Team Prost, für das er seit 2000 fährt, stecken seit diesem Jahr die Vorjahresmotoren der Italiener im Heck.

Sein "Chef" ist Alain Prost, ein ehemaliger Teamkollege. Die beiden sind enge Freunde und machen gemeinsam eine schwierige Zeit mit wenig Budget und einem langsamen Auto durch. Doch gerade die Fortschritte sind das, was Alesi an der Formel 1 begeistert: "Ich war positiv überrascht. Die Ingenieure sagen dir nie im Detail, was sie machen, aber als ich die Modifikationen am Freitag zum ersten Mal sah, war ich sehr beeindruckt. Es sieht alles vielversprechend aus und es wird interessant sein zu sehen, welche Fortschritte wir noch machen können."

Diese Fortschritte sind auch dringend notwendig, denn bisher fehlten Jean Alesi im Qualifying im Schnitt 2.4 Sekunden auf die Pole Position und ein durchschnittlicher Qualifikationsplatz 15 kann auch nicht begeistern. Doch es gab in diesem Jahr auch schon Momente, in denen Jean Alesi aus einem sechsten Platz in Monaco oder einem fünften Rang in Kanada so viel Energie schöpfen konnte wie ein anderer Fahrer nur aus einem Sieg. In dem 1 Meter 70 großen Wahlschweizer fließt eben das Blut eines echten Racers.