• 18.07.2001 14:19

  • von Fabian Hust

James Courtney im Interview

Formel-3-Pilot James Courtney spricht über seinen aufregenden ersten Testtag mit dem Jaguar-Team

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Eigentlich sollte ja Tomas Scheckter der Stammtestfahrer des Jaguar-Teams werden, doch nach einer Affäre mit einer Prostituierten gab das Team dem Südafrikaner den Laufpass. Seitdem durfte immer André Lotterer in den Jaguar steigen, wenn Not am Mann war. Am Dienstag bekam jedoch noch ein weiteres Nachwuchstalent die Möglichkeit, den Jaguar R2 zu testen, nämlich James Courtney. Der 21-Jährige Australier, der in diesem Jahr in der Britischen Formel-3-Meisterschaft fährt und dort Teamkollege von Lotterer ist, durfte in Monza das erste Mal in den Jaguar klettern.

Titel-Bild zur News: Jaguar R2

Das Jaguar-Team gab am Dienstag einem weiteren Talent eine Chance

Frage: "Das war gerade deine erste Ausfahrt in einem Formel-1-Auto. Damit dürfte für dich ein Traum wahr geworden sein?"
Courtney: "Ja, das ist etwas, auf das ich mein ganzes Leben gehofft habe und es ist wirklich eine riesige Sache, dass es jetzt geklappt hat. Es fühlt sich richtig gut an, etwas getan zu haben, das ich schon so lange tun wollte."

Frage: "Wie sah dein Programm heute aus?"
Courtney: "Zunächst einmal ging es nur darum, mich mit dem Auto anzufreunden. Wir fuhren mit viel Sprit und zogen keine neuen Reifen auf. Das Team sagte, dass in beiden Dingen Zeit schlummert. Die Idee dahinter war jene, mich bei meinem ersten Test an das Auto zu gewöhnen."

Frage: "Wie sehr hast du Druck gemacht?"
Courtney: "Ich wollte nicht abfliegen und einen großen Unfall fabrizieren, aus diesem Grund habe ich Druck gemacht, aber nicht zu viel Druck, um das Risiko eines Abfluges einzugehen."

Frage: "Bist du zufrieden, wie es lief?"
Courtney: "Mit Sicherheit. Ich wäre natürlich zum Schluss gerne mit neuen Reifen gefahren, aber uns ging die Zeit aus. Auch ein wenig weniger Sprit an Bord wäre nett gewesen, aber die Erfahrung heute war exzellent. Ich kann jetzt zum nächsten Formel-1-Test gehen und muss mich um die Eingewöhnung keine Sorgen mehr machen - ich werde für den Test bereit sein."

Frage: "Weißt du, wann der nächste Test sein wird?"
Courtney: "Nein, noch nicht. Hoffentlich bald, ich kann es kaum erwarten!"

Frage: "Hast du vor dem Test mit Eddie oder Pedro gesprochen, um dir ein paar Tipps einzuholen?"
Courtney: "Nein, aber ich habe mich am Flughafen auf dem Weg hierhin kurz mit Juan-Pablo Montoya unterhalten und er nannte mit ein paar Tipps wie zum Beispiel, dass ich in die zweite Schikane hineinbremsen soll und dabei von einer Unebenheit fern bleiben soll. Das war nützlich, denn ich ging ihr den ganzen Tag aus dem Weg und hatte dort nie wirklich ein Problem."

Frage: "Wie fühlt sich der R2 im Vergleich zu deinem Formel-3-Auto an?"
Courtney: "Es fühlt sich an wie ein F3 mit einer Rakete an Bord! Die Beschleunigung und die Verzögerung ist unglaublich. Ich wurde beim Bremsen mit 4.5 g belastet, was wirklich verrückt ist. Das ist ein tolles Gefühl."

Frage: "Dein Formel-3-Teamkollege André Lotterer ist das Auto beim letzten Monza-Test gefahren, standest du unter Druck, seine Zeiten mitzugehen?"
Courtney: "Nein, denn ich denke, dass André nun sieben Tage gefahren ist und es war mein erster Tag und ich denke nicht, dass ich dann seine Zeiten mitgehen muss. Das belastete mich nicht, ich habe mich nicht auf die Zeiten von den Anderen konzentriert. Ich wollte heute nur mein eigenes Ding drehen und sehen, dass ich den Anderen nicht im Weg stehe."

Frage: "Monza ist einer der schnellsten Kurse in der Formel 1, hattest du irgendwelche Probleme mit den g-Kräften?"
Courtney: "Nein, ich hatte überhaupt keine Probleme. Ich habe hart mit dem Formel-1-Trainer Nick Harris gearbeitet, der mir ein paar Übungen gab, um meinen Nacken zu stärken. Das war also nicht wirklich ein Problem."

Frage: "Es ist eine der historischen Strecken der Formel 1, wie findest du den Kurs?"
Courtney: "Unglaublich. Die Geschwindigkeiten, die ein Formel-1-Auto hier aufbaut sind irre. Man fährt am 200-Meter-Schild mit 354 Sachen vorbei. Und wenn man dann mit 4.5 g bremst, dann wiegt dein Kopf so viel wie der Rest deines Körpers und dieses Gewicht auf dem Nacken zu spüren ist einfach unglaublich."

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