Jaguar-"Raubkatzen" im Rennen ohne Biss

Nach dem starken Qualifying fehlte bei Jaguar im Rennen der Speed, weshalb man den fünften WM-Rang klar verpasste

(Motorsport-Total.com) - Mit dem fünften WM-Platz bei den Konstrukteuren in Griffnähe ging das Jaguar-Team in den Grand Prix von Japan, schlussendlich hatte man heute aber nie wirklich eine Chance, dieses Ziel tatsächlich zu erreichen. Mark Webber beendete die Saison mit einem elften Platz, Justin Wilson wurde 13.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber im Jaguar-Cosworth beim Saisonfinale im japanischen Suzuka

"Ein schwieriges Rennen, eines mit wenig Grip", bilanzierte Webber, der anfangs lange in den Punkten lag, dann aber immer weiter zurückfiel. "Die Balance des Autos war okay, aber wir waren einfach nicht schnell genug. Sicher ist das überraschend, ja, aber manchmal läuft es eben so. Es wäre nett gewesen, die Saison auf einem Hoch zu beenden, aber auch wenn uns das nicht gelungen ist, war es ein positives Jahr."

Der Australier, der ja auch in der kommenden Saison für die "Raubkatzen" fahren wird, kündigte an, über den Winter "hart arbeiten" zu wollen: "Wir sind sehr motiviert. Unsere Konkurrenz hat heute einen guten Job gemacht und das verdient Anerkennung. Umso hungriger gehen wir in die nächste Saison." Angesichts der heutigen Performance muss sich die Truppe aus Milton Keynes aber etwas überlegen, wie man speziell im Rennen noch zulegen kann.

Exzellente Rennvorbereitung wurde nicht belohnt

Das weiß auch Entwicklungschef Dr. Mark Gillan, der ebenfalls ein wenig verbittert wirkte: "Ein enttäuschendes Ende eines Wochenendes, das in Sachen Vorbereitung und Zuverlässigkeit sehr ermutigend gewesen ist. Auch die Balance war okay, aber im Vergleich zur direkten Konkurrenz hat uns einfach die Pace gefehlt. Wegen des Regens, der über Nacht gefallen ist, war die Strecke am Anfang sehr rutschig, was für unsere Reifen nicht gut war."

"Der Reifenverschleiß war für beide Fahrer ein Problem, aber insgesamt hat die Performance nicht gestimmt", fuhr er fort. "Unsere Strategie war gut durchdacht und wurde gut umgesetzt und wir hatten nur einmal ein kleines Motorenproblem nach Justins drittem Stopp. Wir haben dann ein paar Änderungen der Einstellungen vorgenommen, um das Auto ins Ziel zu bringen, und es sind auch beide Fahrer durchgefahren, wenn auch außerhalb der Punkte."

Justin Wilson wollte sich heute für nächste Saison empfehlen, weil mehrere Piloten sein Cockpit haben wollen, doch so richtig ist ihm das nicht gelungen. Es sei "ein schwieriges Rennen gewesen", erklärte er, "wenn auch eines, das nicht nach unserem Geschmack gelaufen ist, aber ich habe unter diesen Umständen mein Bestes gegeben. Das Team hat an diesem Wochenende einen exzellenten Job gemacht, aber die Pace war schlichtweg nicht vorhanden."

Mangel an Grip Hauptursache für schwache Leistung

Hauptverantwortlich für die farblose Vorstellung sei ein Mangel an Grip gewesen, "woraus unsere Gegner Vorteil geschlagen haben", so Wilson. Seine Gedanken drehen sich aber ohnehin schon eher um die Zukunft: "Ich habe meine fünf Rennen für Jaguar sehr genossen und hoffe natürlich, auch 2004 hier fahren zu können. Jetzt fliege ich aber erst einmal zurück nach Großbritannien und erhole mich von diesen anstrengenden, aber aufregenden paar Monaten."

Ausnahmsweise meldete sich nach dem Rennen diesmal auch Tony Purnell, quasi Teamchef bei den "Raubkatzen", zu Wort: "Wir haben die Saison mit einem schnellen Auto begonnen, das aber unzuverlässig war, wodurch wir Punkte verloren haben. Mit dem weiteren Verlauf der Saison sind unsere Rivalen schneller und zuverlässig geworden, so dass wir heute nichts mehr ausrichten konnten. Das ist Motorsport, doch ich freue mich trotzdem darüber, dass wir unser Saisonziel ? Respekt erlangen ? erreicht haben."

"Sauber hatte in Indianapolis Glück, mit den richtigen Regenreifen zur richtigen Zeit draußen gewesen zu sein, weshalb sie zehn Punkte holten, denn sonst hätten wir im Konstrukteurspokal den sechsten Platz belegt. Man muss die Arbeit, die wir investiert haben, um mit dem Team die Wende zu schaffen, anerkennen, und wir sind auf dem richtigen Weg ins nächste Jahr. Es wird ein harter Winter, aber wir werden auch 2004 kämpfen", schloss Purnell ab.

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