• 09.07.2001 15:48

  • von Marcus Kollmann

Jaguar-Pilot Irvine kritisiert Michael Schumacher scharf

Irvine fürchtet, dass Schumachers Fahrweise eines Tages eine Massenkollision verursacht und jemand dabei sterben könnte

(Motorsport-Total.com) - Zu Ferrari-Zeiten musste Eddie Irvine immer den Beschützer und Befürworter von Michael Schumacher als eindeutige Nummer 2 des Teams aus Maranello spielen. Eine Rolle, in die er sich fügte, welche er seit seinem Abschied vom Team Ende 1999 aber zügig abstreifte. Genauso wie zu seiner Zeit als Ferrari-Fahrer ist der Rennfahrer Eddie Irvine aber auch jetzt noch hin und her gespalten, wenn es um seinen ehemaligen Teamkollegen geht. So bewundert er den Deutschen auf der einen Seite und zollt ihm Respekt, auf der anderen Seite lässt er aber auch kein gutes Haar an ihm und kritisiert munter drauflos.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Wenn er könnte würde Irvine Michael Schumacher gerne eine Lektion erteilen

So hat der 35-Jährige jetzt gegenüber der englischen Zeitung 'Sunday Mirror' erneut Schumachers Verhalten nach dem Rennstart und sein Spur wechseln kritisiert - deutlicher, als nach dem Großen Preis von Europa, wo er und andere Fahrer sich ebenfalls zu Wort meldeten.

"Charlie Whiting muss jetzt mal ein klares Wort mit ihm sprechen und ganz klar aufzeigen, was erlaubt ist und was nicht. Ich finde, dass die Gefahr sehr groß ist. Bislang ist es zu keinem Unfall gekommen, aber nur, weil sich keiner getraut hat sich Michael bei seinen Spurwechseln entgegen zu stellen", macht der 1965 in Nordirland geborene Irvine deutlich was sein Anliegen ist.

Als größtes Problem fürchtet der Jaguar-Pilot, dass bei einem Zusammenstoß Schumachers mit einem anderen Fahrer - an der Spitze des Feldes - die restlichen 20 Autos in eine Massenkollision verwickelt werden könnten. Irvine weiß, dass sich nicht alle Fahrer Schumachers Spielchen gefallen lassen, so, wie auf dem Nürburgring, wo sein Bruder nachgab: "Mit Jacques Villeneuve, Juan-Pablo Montoya oder mir würde er sich das nicht trauen, denn es würde ganz sicher krachen, denn wir sind alle zu sehr Rennfahrer um einfach so nachzugeben. Ganz ehrlich, ich würde Michael gerne eine Lektion erteilen, nur sitze ich nicht in einem Auto, mit welchem ich mich für die erste Startreihe qualifizieren kann", bedauert Irvine die noch etwas zu wünschen übrig lassende Konkurrenzfähigkeit seines Jaguar R2.

Während Irvine in dieser Saison bislang nur vier WM-Punkte holen konnte und zuletzt in Frankreich eine eindrucksvolle Vorstellung lieferte, kämpft Schumacher dieses Jahr erneut um die Weltmeisterschaft. Insofern fahren beide in unterschiedlichen Klassen, was auch an der unterschiedlichen Konkurrenzfähigkeit der Teams liegt. Jüngst auszumachen ist aber ein Trend, dass Fahrer wie Irvine, Villeneuve und Montoya, alle derzeit nicht in der Lage auf der Rennstrecke mit dem Ferrari-Piloten so zu kämpfen wie sie gerne wollten, sich zunehmend negativ über den Wahl-Schweizer äußern. Die Liste von Schumachers Befürwortern und Kritikern ist jedoch im Laufe der Jahre immer länger geworden und so verwundert es nicht, dass der vielleicht oftmals einfach auch nur von den anderen Piloten beneidete Ferrari-Fahrer mit Regelmäßigkeit mit der Kritik seiner Fahrerkollegen konfrontiert wird. Charlie Whiting, so erklärte Schumacher indirekt, habe ihm zumindest weder nach dem Rennen auf dem Nürburgring noch auf anderen Strecken in diesem Jahr wissen lassen, dass er die Regel bezüglich der Verteidigung des eigenen Startplatzes nach Beginn des Grand Prix falsch interpretiert hätte.

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