• 24.08.2004 17:52

  • von Marco Helgert

Jaguar: In Spa sind Punkte Pflicht

Das Jaguar-Team weiß, dass die Zeit knapp wird - Mark Webber und Christian Klien wollen und sollen in Spa in die Punkteränge vorstoßen

(Motorsport-Total.com) - Das Jaguar-Team ist in dieser Saison trotz einiger Glanzlichter vieles schuldig geblieben. Einzig Mark Webber konnte für das Team bisher Punkte erobern. Nachdem sich 'Red Bull' nun offensichtlich bei den Raubkatzen zurückzieht, ist es für Christian Klien an der Zeit, beim Aufstocken des Punktekontos mitzuhelfen und sich für 2005 zu empfehlen. Beiden Piloten kommt in Belgien entgegen, dass sie die Strecke in Spa-Francorchamps bereits kennen. Beim bisher letzten Gastspiel 2002 war Jaguar auch durchaus konkurrenzfähig - Eddie Irvine holte als Sechster einen Punkt.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber freut sich nach einem Jahr Pause auf die Rückkehr nach Spa

Mark Webber: "Es ist schön, dass das nächste Rennen in Spa stattfindet. Der Kurs hat viel Geschichte und ich fahre wirklich gern dort. Ich bin dort bereits in vielen Klassen angetreten, in der Formel Ford, der Formel 3, der F3000 und der Formel 1. Mit der Formel 1 fuhr ich 2002 mit Minardi das erste Mal dort. Es ist ein toller Kurs, die Geschwindigkeiten sind beeindruckend, das macht das Fahren in einem Formel-1-Auto fantastisch. Dabei werden die Geschwindigkeiten in diesem Jahr noch höher sein als in der Vergangenheit. Für die Zuschauer wird dies sicher etwas Spezielles werden."#w1#

"Das Wetter spielt auf dieser Strecke eine große Rolle und kann uns bei der Reifenwahl und der Strategie auf Trapp halten. Da der Kurs inmitten der Berge liegt, kann es passieren, dass wir den Tag nass beginnen und zwei Stunden später ist es bereits heiß und trocken. Die Reifenwahl ist für ein gesamtes Rennwochenende immer immens wichtig. Wir werden daher am Freitag viel Zeit dafür investieren. Ich kann verstehen, dass die Bus-Stop-Schikane leicht verändert wurde, es wird interessant sein zu sehen, ob uns das etwas einbremst. Ich freue mich auch besonders auf die Eau Rouge. Sie ist sehr schnell, mit einem Formel-1-Auto macht es viel Spaß, da hindurch zu fahren."

Christian Klien: In Spa endlich in die Punkte?

Christian Klien: "Ich bin zuvor schon in Spa gefahren, das ist gut für mich. Ich bin mit der Formel-Renault Europameisterschaft dort zu Gast gewesen und ich habe den Kurs geliebt. Ich kann mich gut daran erinnern und ich freue mich darauf, die Strecke mit einem Formel-1-Auto zu befahren. Der Kurs ist herausfordernd und ich denke, dass gerade die Geschwindigkeiten mich am meisten beeindrucken werden."

"Der Kurs hat außerdem nicht nur schnelle Kurven sondern ist auch über sechs Kilometer lang. Damit ich die Strecke schon vor meiner Ankunft bestmöglich verstehe, verbringe ich Zeit mit meinen Ingenieuren in Milton Keynes, um so viele Daten wie möglich zu sehen. Da die Strecke auch körperlich herausfordernd sein wird, habe ich in London auch mit dem Physiotherapeuten des Teams trainiert. Es ist entscheidend, mental und körperlich vorbereitet zu sein, wenn man an einem Wochenende alles aus dem Auto herausholen möchte. Ich brauche an diesem Wochenende Punkte, ich würde meine ersten gerne hier einfahren."

Björn Wirdheim: "Spa ist eine tolle Strecke, die viel Leidenschaft und Geschichte in sich trägt. Ich war zum ersten Mal in meinem ersten Formel-3000-Jahr hier. Ich habe auch viel hier getestet, kenne das Layout also sehr gut und weiß, was ich zu erwarten habe. Spa ist ein Fahrerkurs, auf dem ein Fahrer wirklich einen Unterschied ausmachen kann. Die Eau Rouge mit Vollgas zu durchfahren, ist nichts für zaghafte Gemüter."

"Auch wenn ich bisher nie ein Formel-1-Auto dort gefahren bin, so bin ich dennoch sicher, dass es eine großartige Erfahrung werden wird, und auch eine herausfordernde. Ich werde mich fast den ganzen Freitag auf die Reifen konzentrieren und dem Team helfen, eine Entscheidung vor dem Qualifying zu treffen. Ich weiß vom Team, dass das Wetter für Probleme sorgen kann, ich hoffe daher auf trockene Bedingungen."

Kleinere Retuschen am Jagaur R5

David Pitchforth, Teamchef: "Nur noch fünf Rennen stehen an, ehe die Saison vorüber ist, und wir geben unser Bestes, um alles aus dem R5-Paket herauszuholen und das Auto besser einzustellen, um jede Möglichkeit nach Punkten zu ergreifen. Wir waren in Ungarn zuverlässig, aber wir müssen auch Punkte sammeln. Mark, Christian und Björn waren in der vergangenen Woche zudem im Werk in Milton Keynes und wirkten sehr motiviert."

"Der R5 ist hat weiterhin eine gute Pace und wir sind zufrieden mit unseren Partnern Michelin und Cosworth-Racing. Michelin stellt uns konkurrenzfähige Reifen zur Verfügung und der Motor hat seine Zuverlässigkeit in den vergangenen Rennen gezeigt. Ich freue mich darauf, auf der bemerkenswerten Strecke in Spa unsere Autos fahren zu sehen. Alle drei Fahrer kennen die Strecke und mögen sie, ich bin mir also sicher, dass sie schnelle Zeiten fahren werden."

Mark Gillan, Chef der Leistungskontrolle: "Dieses Rennen markiert eine Rückkehr zu der Strecke, auf der wir beim letzten Rennen den sechsten Platz belegten. Seit 2002 sind einige Streckenveränderungen vollzogen worden, aber ich erwarte keine dramatischen Auswirkungen. Die Strecke verlangt nach mittleren Abtriebswerten und die Balance ist entscheidend. Etwas Frontflügel braucht man aber dennoch, da die Autos sehr hoch eingestellt werden, damit sie nicht zu sehr auf dem Asphalt aufsetzen. Das Wetter wird ebenfalls eine große Rolle spielen. Auch wenn wir Trockenheit bevorzugen würden, so können die Regenschauer die Sache beleben. Es gibt keinen Zweifel, dass dies eine der schnellsten Strecken im Kalender ist, daher lieben die Fahrer sie auch so."

"Mit der Geschwindigkeit steigt aber auch die Ausfallrate, wir konzentrieren uns also auf ein fehlerfreies Wochenende, bei dem zwei Autos am Sonntag das Ziel erreichen sollen. Der Kurs fordert auch die Reifen. Michelin wird daher eng mit uns zusammenarbeiten, damit wir im Qualifying und Rennen das Beste herausholen können. Der R5 wird mit leichten aerodynamischen Neuerungen an diesem Wochenende antreten, und auch der Motor ist leicht verbessert. In Ungarn haben wir viel gelernt, gerade über die Einteilung der Reifen, und dieses Wissen werden wir mit nach Spa nehmen. Wir hoffen, dass die Autos nichts nur ins Ziel kommen, sondern auch Punkte holen."