Jaguar im Rennen ohne jede Chance

Motorprobleme bei Webber und eine dürftige Performance von Klien führten zu einem sehr enttäuschenden Endresultat

(Motorsport-Total.com) - Schon vor ein paar Tagen äußerte Mark Webber die Befürchtung, dass sein Jaguar-Team wegen des knappen Budgets im Laufe der Saison zurückfallen könnte - und der erste Europa-Grand-Prix heute Nachmittag in Imola liefert dieser Theorie Nahrung. Die "Raubkatzen" konnten nur einen Minardi hinter sich lassen.

Titel-Bild zur News: Webber und Alonso

Mark Webber konnte heute nicht lange in den Punkterängen mithalten

"Ein frustrierendes Ende dieses Wochenendes für uns", seufzte Fahrwerks-Chefingenieur Dr. Mark Gillan. "Das Team hat zwei gute Autos vorbereitet und Mark und Christian waren an den Tagen hier gut unterwegs und hatten Chancen auf eine Punkteposition. Mark hatte einen guten Start und kam in der achten Runde planmäßig an die Box, doch in etwa in der Mitte seines zweiten Stints bahnten elektrisch bedingte Aussetzer an."#w1#

Motorprobleme ließen sich im Rennen nicht beheben

Seitens Jaguar wurden dann nicht näher spezifizierte Maßnahmen unternommen, um das Problem zu beseitigen, Webber musste in der Folge aber mit reduzierter Leistung fahren und fiel so immer weiter zurück. Trotzdem gewann Gillan dem Rennen auch Positives ab: "Wir sind natürlich extrem enttäuscht, aber auch guter Dinge hinsichtlich der Pace des Fahrzeugs und wir wissen, dass das Potenzial, um Punkte zu kämpfen, vorhanden ist."

Bei Klien lief es laut Gillan einfach nicht gut: "Christians Start war nicht so gut wie erhofft, dadurch steckte er dann weit hinten im Feld. Leider Gottes wurden ihm oft blaue Flaggen gezeigt, was viel Zeit kostete und es ihm schwierig machte, groß etwas auszurichten. Zufrieden sind wir aber mit der heutigen Reifenwahl und jetzt werden wir in Lommel testen, um uns für das Rennen in Barcelona vorzubereiten."

Klien selbst, der insgesamt fast 70 Sekunden auf seinen Teamkollegen einbüßte, zeigte sich "sehr enttäuscht. Mein Start war nicht berühmt und ich hatte Schwierigkeiten beim Aufholen. Ich steckte früh hinten im Feld fest. Nach dem ersten Boxenstopp hat man mir oft blaue Flaggen gezeigt und wenn das einmal anfängt, kannst du schwer Zeit gutmachen. Du musst immer wieder von der Ideallinie gehen und das kostet."

Klien von vielen blauen Flaggen massiv eingebremst

"Gegen Ende geriet ich in starken Verkehr und die Balance beim Bremsen war auch nicht mehr optimal", so der fahrerisch in Imola enttäuschende Österreicher weiter. "Alles in allem war es kein gutes Rennen für mich und ich bedaure, dass ich nicht mehr für das Team tun konnte. Meine Mechaniker und Ingenieure haben an diesem Wochenende einen großartigen Job gemacht, speziell gestern, als sie den Motor ins Ersatzauto einbauen mussten. Jetzt freue ich mich auf Barcelona, denn das ist eine Strecke, die ich von vielen Tests her schon kenne."

Anders als Klien, der aus eigenem Verschulden heute keine Akzente setzen konnte, lag Mark Webber lange auf Punktekurs, ehe er von der Technik gehandicapt wurde: "Mein Start war gut und ich kam planmäßig an die Box, aber dann verlor ich Motorleistung", teilte er achselzuckend mit. Ich habe mit den Ingenieuren gesprochen und es sieht so aus, als seien der Grund dafür elektrische Aussetzer gewesen. Bestätigen konnten sie mir das aber nicht und wir werden alles in der Fabrik in Milton Keynes genau untersuchen."

"Nach der harten Arbeit an diesem Wochenende hätte ich mir gewünscht, auf einer besseren Position ins Ziel zu kommen. Wir alle wissen aber, dass wir das alles gelassen hinnehmen müssen, denn heute war ein schlechter Tag. In den nächsten zwei Wochen werden wir hart arbeiten, um für Barcelona gerüstet zu sein, wo wir unbedingt wieder um WM-Punkte mitfighten wollen", so der Australier abschließend.