• 02.04.2002 12:18

Italien liegt "Wunder-Schumi" zu Füßen

Mit wahren Lobeshymnen hat die italienische Presse auf den Sieg von Michael Schumacher im neuen F2002 reagiert

(Motorsport-Total.com/dpa) - Nach Michael Schumachers unerwartetem Triumph beim Formel-1-Grand Prix in Brasilien kannte der Jubel der Ferrari-Fans in Italien keine Grenzen mehr. Die Zeitungen feierten am Dienstag den "unaufhaltsamen Wunder-Schumi" und die grandiose Premiere des neuen Ferrari F2002. "Dieser Ferrari ist nicht nur eine Königin, dieser Ferrari ist eine Madonna!" jubelte die 'La Gazzetta dello Sport'. Nach dem "glorreichen Debüt des neuen Meisterwerks der Scuderia Ferrari" erwartet Italien nun beim Heim-Grand-Prix in Imola am 14. April die Krönung der "neuen roten Königin".

Titel-Bild zur News: Schumacher und Brawn

Michael Schumacher siegte mit der "roten Göttin" auf Anhieb

Für den alten Ferrari F2001, den Rubens Barrichello nach 17 Runden mit Hydraulikschaden abstellen musste, inszenierten die Zeitungen in Italien ein wahres Staatsbegräbnis. Würdevoll wie eine "Königinmutter" habe der F2001 in Brasilien sein Leben ausgehaucht, schrieb die 'La Gazzetta dello Sport'. Der F2002 sei der legitime Thronfolger und das "größte Meisterwerk in der Geschichte der Edelschmiede aus Maranello".

Bei allem überschwänglichen Jubel über das neue "rote Nationalheiligtum aus Maranello" vergaßen die Italiener aber nicht Michael Schumachers Anteil am neuerlichen Triumph. "Einzigartig" sei der Deutsche, lobte der 'Corriere della Sera'. Nicht mal sein Bruder Ralf, der ihm im BMW-Williams bis zur Ziellinie ein packendes Duell geliefert hatte, könne ihm das Wasser reichen. Daran könne auch der gemeinsame Nachname nichts ändern. "Schumacher" sei im Rennsport ein Ehrentitel, der einzig und allein Michael gebühre. Sein Bruder bleibe immer nur "der Ralf", nie aber werde er in der Welt so ehrfurchtsvoll wie sein Bruder einfach nur "Schumacher" genannt, kommentierte der 'Corriere della Sera'.

Die 'La Gazzetta di Parma' glaubt dagegen, dass die beiden Brüder aus Kerpen die Königsklasse des Motorsports zur "Formel Schumacher" umwandeln und in dieser Saison gemeinsam dominieren werden. Der Rest der Motorsportwelt werde hinterher fahren, meint auch die Zeitung 'Alto Adige', die den mit fast einer Minute Rückstand drittplatzierten McLaren-Mercedes-Piloten David Coulthard in Brasilien von den "schrecklichen Brüdern" deklassiert sah.

In Sao Paolo habe Michael ein "Meisterwerk vollbracht", lobte auch die 'La Repubblica'. Mit seinem 100. Platz auf dem Treppchen feierte der vierfache Weltmeister in Brasilien ein weiteres Jubiläum. Nur Alain Prost kam mit 106 Mal öfter unter die besten Drei, brauchte dafür aber 199 Rennen. Schumacher reichten 164, womit der Deutsche der zuverlässigere Podiumsfahrer ist.

Eine Zukunft ohne den Deutschen kann man sich Maranello kaum noch vorstellen. Kein Wunder, dass man in der Heimat der Ferrari Meldungen aus England, wonach Schumacher nach seiner Pilotenkarriere Ferrari-Teamchef werden wolle, Anfang der Woche sehr freudig zur Kenntnis nahm. "Schumi wird der Todt der Zukunft", titelte 'Il Giornale'.