powered by Motorsport.com
  • 01.04.2002 13:00

  • von Fabian Hust

Montezemolo: Lob für Schumi – Mitleid mit Barrichello

Ferrari-Präsident Luca die Montezemolo war nach dem Rennen in Brasilien voll des Lobes für seine Mannschaft

(Motorsport-Total.com) - Ferrari stand beim Großen Preis von Brasilien unter Zugzwang, denn von der noch in Australien gezeigten Dominanz war in Malaysia nicht mehr viel zu sehen gewesen. Man entschied sich, zumindest für Michael Schumacher einen F2002 mitzunehmen und die Rechnung ging auf. Mit dem F2001 hätte der Weltmeister seine WM-Führung wohl nicht weiter ausbauen können. Nicht auszudenken, was allerdings passiert wäre, wenn nicht Rubens Barrichello, sondern Michael Schumacher ausgeschieden wäre?

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo ist über das Debüt des F2002 sehr glücklich

"Es war ein fantastisches Rennen, eines der Besten der letzten Jahre", frohlockte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. "Michael fuhr ein unglaubliches Rennen und das ganze Team hat außergewöhnlich gut gearbeitet. Ich bin sehr glücklich, dass der F2002 sein Debütrennen gewonnen hat, besonders auf einer Strecke, die Ferrari nie besonders gut gelegen ist."

Der F2002 scheint ein gelungener Wurf zu sein, den sich die Konkurrenz schamlos auf der Startaufstellung von Interlagos aus der Nähe anschaute und zugeben musste, dass Ferrari hier eine technische Meisterleistung vollbracht hat. Vor allem das extrem schlanke und niedrige Heck beeindruckt die Designer der Konkurrenz.

Ein langes Telefongespräch führte der Ferrari-Präsident gleich nach dem Rennen mit Pechvogel Rubens Barrichello: "Rubens hat gezeigt, zu was er fähig ist, er hat sich wie ein Champion verhalten und das ist er auch!". Der 29-Jährige war nach einer tollen Aufholjagd von Startplatz 8 bis auf Position 1 mit einem Hydraulikproblem ausgeschieden. Für den Paulista, der in dieser Saison noch nie die Zielflagge sah, wäre Platz 3 locker im Bereich des Möglichen gewesen.

Rubens Barrichello kann man wirklich bemitleiden, denn bei seinem Heimrennen hatte er bisher fast immer nur Pech: 1993 strandete er mit einem Getriebeproblem, 1994 holte er als Vierter seine einzige (!) Zielankunft. Die Pleiteserie setzte sich von da an unaufhörlich fort: 1995 Kupplungsdefekt, 1996 Ausfall wegen eines Drehers, 1997 Aufhängungsschaden, 1998 Motorschaden, 1999 Motorschaden in Führung liegend, 2000 Hydraulikschaden, 2001 die Kollision mit Ralf Schumacher. Zehn Starts und neun Ausfälle ? ausgerechnet beim Heimrennen eine bittere Bilanz.