• 04.09.2002 11:45

  • von Marcus Kollmann

Irvine: Jaguar, Jordan, Ruhestand oder doch Toyota?

Über die Zukunft des Nordiren ist noch nichts genaues bekannt, doch mit seiner Leistung in Belgien hat er sich ins Gespräch gebracht

(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft von Eddie Irvine in der Formel 1 steht derzeit genauso in den Sternen wie eine beträchtliche Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Jaguar-Teams für die Saison 2003 ungewiss ist. Bislang haben sowohl Fahrer als auch der Rennstall hinsichtlich der Fahrerpaarung für die nächste Saison gemauert. Niki Lauda, seines Zeichen Teamchef und vordergründig darum bemüht eine technische Struktur zu schaffen die in der Lage ist die Fehler der vorangegangenen Jahre nicht zu wiederholen und dabei helfen kann auf die Konkurrenz aufzuschließen, erklärte zuletzt immer wieder, dass man sich mit der Entscheidung Zeit lasse. Nun, drei Rennen vor Saisonende, soll aber auch bei den "Raubkatzen" bald Klarheit hinsichtlich der Piloten geschaffen werden.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Irvine ist älter und erfahrener geworden, doch noch immer schnell und motiviert

Während die einen davon ausgehen dass Pedro de la Rosa, der über einen Vertrag für 2003 verfügen soll, und Noch-Minardi-Pilot Mark Webber im nächsten Jahr für die britische Traditionsmarke in der Königsklasse an den Start gehen, glauben andere, dass Jaguar Racing wegen der bewiesenen Loyalität eine weitere Saison auf das Fahrerduo de la Rosa/Irvine setzt. Letztgenannter hat nicht mehr viele Optionen, denn mit seinen 36 Jahren ist der Vizeweltmeister von 1999 für den Großteil der Teams schlichtweg zu alt, wenngleich er noch immer genauso viel Freude am Rennfahren besitzt und genauso viel Einsatz zeigt wie früher. Seit längerem wird in den Medien darüber spekuliert, dass Eddie Irvine eigentlich nur drei Optionen besitzt. Entweder er kann noch ein Jahr bei Jaguar anhängen oder aber er kehrt in das Team zurück wo einst sein Stern in der Formel 1 aufging - zu Jordan. Als letzte Möglichkeit bliebe der Rückzug aus der PS-Klasse und damit eine Verabschiedung in den Ruhestand. Eher unrealistisch aber dennoch möglich wäre ein Wechsel zu Toyota.

"Verschleißerscheinungen" auch beim Nordiren zu bemerken

Mit seinem sechsten Platz im Großen Preis von Belgien hat "Crazy Eddie" zum richtigen Zeitpunkt auf sich aufmerksam gemacht, hat er doch so in der Praxis bewiesen was er sonst gerne und oft von sich gibt: Er zählt sich trotz seines Alters noch lange nicht zum alten Eisen und ist des Rennfahrens nicht müde. "Verschleißerscheinungen" gibt es aber auch beim Nordiren zu beobachten, so äußerte er jüngst, dass er nicht noch einmal eine Saison am Ende der Startaufstellung bestreiten möchte wie in diesem Jahr.

Irvine: Sechster Platz in Spa kam "zur richtigen Zeit"

Wohl wissend dass seine Chancen, der Formel 1 weiter erhalten zu bleiben, nach dem Rennen in Spa-Francorchamps gestiegen sind, brachte sich Irvine mit seinen Aussagen in der 'Sun' noch einmal ins Gespräch für die heiße Runde des Fahrerkarussells: "Das Ergebnis in Spa zeigt, dass ich noch immer das Bedürfnis verspüre eine gute Leistung abzuliefern, denn in Spa muss man voll bei der Sache sein und ans Limit gehen. Das Resultat hätte auch zu keiner besseren Zeit kommen können, denn jetzt wissen alle Leute, dass ich den Willen zu gewinnen noch nicht verloren habe."

Irvine trotz seines Alters interessant genug für Toyota?

Neben den Möglichkeiten 2003 weiter für Jaguar zu starten, oder aber zu Jordan zurückzukehren und dort entweder die Saison als Stammpilot oder als Testfahrer zu bestreiten, könnte Irvine auch versuchen um das verbliebene zweite Cockpit bei Toyota zu kämpfen. Die Japaner haben zwar mit Panis bereits einen erfahrenen Mann verpflichtet und sind nun auf der Suche nach einem jungen und schnellen Piloten, doch die Verpflichtung von Irvine könnte dem Team einen Boost geben. Schließlich hat der 36-Jährige in den drei Jahren bei Jaguar bewiesen, dass er es noch drauf hat. Darüber hinaus besitzt Irvine ebenfalls für das Newcomer-Team nützliches Wissen. Den Nordiren für eine Saison, plus vielleicht eine Option auf ein weiteres Jahr, zu verpflichten, könnte also in den Augen Toyotas Sinn machen.

Toyota-Motorsportchef erwartet Erfolge

Tsutomu Tomita, oberster Motorsportchef der Japaner, kündigte im Vorfeld des Großen Preises von Belgien in Spa an: "2004 wird der Wendepunkt für unser Projekt. Je geringer unser Erfolg ist, desto mehr werden wir uns zurückziehen." Da zwei erfahrene "alte Hasen" wie Panis und Irvine von einem ganz anderen Kaliber als die diesjährige Fahrerpaarung Salo/McNish sind, wäre ein erfahrenes Duo bestehend aus dem Franzosen und dem Nordiren durchaus interessant und könnte für einige Überraschungen sorgen.