Ecclestone: Wenn sie nicht wollen, dann eben nicht
Der Formel-1-Zampano bekam jüngst einen Korb und versteht nicht warum es mit dem Russland-GP weitere Schwierigkeiten gibt
(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone gilt als der "Macher" der Formel 1 der Neuzeit und als solcher ist der Brite bemüht in Zeiten wirtschaftlicher Flauten zumindest dafür zu sorgen, dass die Königsklasse ihr Potenzial optimal nutzt.

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Ecclestone wundert sich derzeit über das Desinteresse Russlands an der Formel 1
Da der Markt in Europa bereits erschlossen ist und das Tabakwerbeverbot in naher Zukunft umgesetzt wird, sucht der 71-Jährige nach alternativen Austagungsorten, vorzugsweise dort wo die Formel 1 noch weitestgehend unbekannt ist. Im Visier hat "Mr. E", wie er von einigen ehrfürchtig genannt wird, dabei vor allem den Fernen und Mittleren Osten. Am Herzen liegt ihm derzeit besonders der Russland-GP. 2004 soll er stattfinden, doch bislang deutet kaum noch etwas darauf hin, dass die Pläne in die Realität umgesetzt werden. Erst jüngst bekam Ecclestone bei einem Besuch, der der Erörterung und Klärung für die Verzögerungen und bestehenden Probleme dienen sollte, einen Korb verpasst.
Bei seiner Stippvisite hatte Ecclestone gehofft, vom Moskauer Bürgermeister Yuri Luzhkov zu erfahren wie denn der genaue Stand der Entwicklungen ist und ob die Bauarbeiten zur Errichtung der Rennstrecke in Nagatino vorangekommen sind. Doch zur Enttäuschung des mächtigsten Mannes der Formel 1 blieb der Bürgermeister dem Treffen fern. Nun heißt es, dass dort wo die Grand Prix-Strecke gebaut werden sollte bald Wohnanlagen errichtet werden sollen. Weiteren Informationen der britischen Motorsportpresse zufolge soll sich auch Russlands Präsident Vladimir Putin eingeschaltet haben. Dieser möchte anscheinend, dass das Rennen in Sankt Petersburg ausgerichtet und folglich dort die Rennstrecke errichtet wird.
Noch hat Ecclestone zwar das Projekt in Russland nicht gänzlich aufgegeben, doch die Zeichen mehren sich, dass er langsam aber sicher davon Abstand zu nehmen scheint: "Wenn Russland und Moskau nicht an der Formel 1 interessiert sind, dann können sie auch Wettbewerbe anderer Serien austragen. Wir müssen aber niemanden überzeugen und zwingen keinen, doch mir ist es ein Rätsel warum Moskau Widerstand gegen die Ausrichtung eines Formel-1-Rennens hegt. Jede andere Stadt würde das als Eher ansehen", rätselt der Brite über die wahren Gründe die bislang den ursprünglich geäußerten Termin von einem Russland-GP in der Saison 2004 immer unrealistischer erscheinen lassen.

