• 12.05.2002 11:37

  • von Reinhart Linke

Irvine: Ferrari ist verrückt

Jaguar-Racing-Fahrer Eddie Irvine über Sparmaßnahmen in der Formel 1, Ferrari und das neue Aerodynamikpakt für den Jaguar R3

(Motorsport-Total.com) - Jaguar-Racing-Fahrer Eddie Irvine ist fest davon überzeugt, dass in der Formel 1 Geld gespart werden muss. Während die größeren Teams Vorschläge zur Kostensenkung der kleineren Teams zurückweißen, hofft der Nordire, dass man bald zu einer Einigung findet. "Ein Weg, mit dem wir Geld sparen können, ist, in dem wir die Testfahrten verringern", erklärte der 36-Jährige der britischen Zeitung 'The Sun'. "Letzte Woche war Ferrari in Monza, Fiorano und Mugello unterwegs. Die sind verrückt."

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Eddie Irvine erwartet auch auf dem A1-Ring ein schwieriges Rennen

Eddie Irvine hält so viele Testfahrten, bei denen Ferrari sich auf die Weiterentwicklung der Reifen und Verbesserungen am F2002 konzentrierte, nicht für nötig. "Es ist nicht nötig, so viel zu fahren", so der Vizeweltmeister von 1999. "Schließlich schlagen sie sich noch selber." Im Vergleich zu den übrigen zehn Grand-Prix-Teams glaubt der 36-Jährige, dass der Rennstall aus Maranello "einen großen finanziellen Vorteil" hat.

Damit auch die kleineren Teams eine Chance haben, meint der vierfache Grand-Prix-Sieger, der am Sonntagnachmittag in Spielberg sein 135. Formel-1-Rennen bestreitet: "Wir müssen die gegenwärtige Kostensenkungsdebatte sehr ernst nehmen. Während die Fahrer immer höhere Gehälter fordern, werden von anderen ? Ingenieuren, dem technischen Personal und dem Management ? die Löhne gekürzt."

Irvine hofft auf das neue Aerodynamikpaket

Der Hobbyhubschrauberpilot, der im Qualifikationstraining auf dem A1-Ring nicht über den 20. Platz hinauskam, muss allerdings eingestehen, dass auch sein Team Tests absolviert ? wenn auch nicht in dem Umfang wie Ferrari. "Wir hatten just drei sehr produktive Testtage in Spanien", fuhr Eddie Irvine fort. "Sie erlaubten uns, einige Kilometer zurückzulegen, aber es gibt keine bedeutenden Änderungen am Auto."

Folglich erwartet der Familienvater in Österreich "ein weiteres hartes Rennen". Und auch bei den folgenden Grand Prixs glaubt Eddie Irvine, dass er es mit seinem Jaguar R3 schwer haben wird, "ehe im Sommer unser neues Aerodynamikpaket kommt", welches vermutlich erstmals beim Grand Prix von Großbritannien am 7. Juli in Silverstone eingesetzt wird.

Lauda warnt vor zu großen Erwartungen an das neue Paket

Teamchef Niki Lauda warnte jedoch erst in Spielberg vor zu großen Erwartungen an das neue Aerodynamikpaket. "Sagen wir, wir verbessern das Aerodynamikpaket in Silverstone um fünf Prozent, nur um eine Zahl zu nennen, und Ralfs Auto ist drei Prozent besser, dann haben wir uns nur um zwei Prozent verbessert", zeigte sich der Österreicher skeptisch, dass dem Team mit dem verbesserten Paket große Fortschritte gelingen.

"Was ich damit versuchen will zu sagen ist, dass jeder sein Auto verbessert", fuhr der ehemalige Grand-Prix-Fahrer fort. "Für uns ist es schwierig aufzuholen, da niemand still steht. Wenn man alle anderen stoppen würde, dann wäre es ein wenig einfacher, aber so ist es sehr schwierig zu sagen, wo man enden wird."