• 08.02.2003 10:29

  • von Fabian Hust

Irvine: Ehrliche Freude mit Ralph Firman

Ex-Jaguar-Fahrer Eddie Irvine hat kein Problem damit, sich mit Ralph Firman zu freuen, der anstatt ihm das Jordan-Cockpit erhielt

(Motorsport-Total.com) - Lange Zeit hatte sich Eddie Irvine die Hoffnung gemacht, dass er mit einer Rückkehr zu seinem alten Team Jordan seine Karriere mit einer letzten Saison hätte ausklingen lassen können. Doch nicht nur die Tatsache, dass der Ire für Eddie Jordan zu teuer gewesen wäre, machte einen Vertrag unmöglich, der Ire wäre mit seinen 37 Jahren dem Team auch bereits etwas zu alt gewesen. Das Image, eher auf junge Fahrer zu setzen und Talenten die Chance zu geben, sich im Sport zu beweisen, hätte man so nicht aufrecht erhalten können.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Eddie Irvine hat kein Problem, sich mit Ralph Firman zu freuen

Ralph Firman ist mit seinen 27 Jahren natürlich für Formel-1-Verhältnisse auch nicht mehr der Jüngste, aber er ist zumindest ein Fahrer, der bei Jordan sein Debüt in der Königsklasse des Motorsports geben wird. Und wie Eddie Irvine in einem Interview mit der 'Sun' erklärt, kann er sich mit seinem Landsmann sogar freuen: "Als ich erst einmal aus dem Rennen war, hätte es niemanden besseren geben können als Ralph", so der ehemalige Vizeweltmeister.

Dass sich Irvine mit Firman freuen kann, hat einen Grund. Vater Ralph Senior ist bekanntlich der Gründer des Teams Van Diemen-Racing und das nahm den Iren 1986 unter Vertrag, als die Karriere Irvines kurz vor dem Kippen stand: "Wenn es Ralphs Vater nicht gegeben hätte, wer weiß, wie meine Karriere verlaufen wäre? Er war derjenige, der mein Potenzial erkannte und mir wirklich die Chance des Lebens gegeben hat."

Doch selbst in dieser Zeit musste Irvine schon Geld bezahlen, um das Cockpit zu erhalten. Firman forderte eigentlich rund 18.000 Euro, aber Irvine hatte durch den Handel mit Gebrauchtwagen nur rund 7.500 Euro zusammengetragen: "Er forderte von mir aber nie den Rest ein, weil wir während der Saison 1987 regelrecht flogen. Ich hatte das beste Auto und wir gewannen die RAC Meisterschaft, die uns etwas Preisgeld einbrachte."

Für Irvine waren diese 18.000 Euro "für damalige Verhältnisse viel Geld", doch nach seinem Wechsel ein Jahr später in die Formel 3 und seinem daraufhin folgenden Wechsel nach Japan, sah er sich in die Lage, seine Schulden zu begleichen: "Ich hätte schnell vergessen können, dass ich das Geld Ralph noch schulde, aber ich beglich meine Schulden, auch wenn ich vier Jahre brauchte, um die verbliebenen 10,5 Millionen Euro zu begleichen."