• 08.02.2003 10:48

  • von Fabian Hust

Kein Warm Up am Sonntag mehr

Durch das geänderte Reglement gibt es am Sonntag kein Warm Up mehr ? stattdessen gibt es ein kurzes Training am Samstag

(Motorsport-Total.com) - Mit ein paar Tricks hat sich die Formel 1 einen Sparkurs auferlegt, ohne dabei das Reglement auszuhebeln. Vor allem den Einsatz von teuren Qualifying-Autos wollte man unterbinden, der sich gerade durch die neue Qualifying-Regelung, die nur noch eine einzige fliegende Runde gestattet, doppelt gelohnt hätte.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello auf dem Weg aus der Box auf die Strecke

Schon früher setzten die Top-Teams spezielle Bremsen, Motoren und Tanks ein, um sich entscheidende Zehntel sichern zu können. Den kleinen finanziell schwach aufgestellten Teams blieb nichts anderes übrig, als lediglich Benzin abzupumpen. Da 2003 nur noch eine fliegende Runde gefahren werden darf, hätten sich sogar spezielle Leichtbaugetriebe und kleinere Kühler gelohnt.

Doch mittels des Tricks, dass die Autos nach dem Qualifying bei der FIA quasi im Parc Fermé "abgegeben" werden müssen und erst für das Rennen wieder freigegeben werden dürfen, konnte man dieses Problem eliminieren. Denn so ist es den Teams nicht mehr möglich, am Auto zu arbeiten und Teile auszutauschen.

Nach Informationen der Fachzeitung 'auto, motor und sport' haben nun die zehn Technischen Direktoren der Formel 1 zusammen mit dem Sicherheitsdelegierten der FIA, Charlie Whiting, beschlossen, dass man aus diesem Grund auch das Warm Up am Sonntag streichen wird. Stattdessen wird es am Samstag um 13:30 Uhr die Möglichkeit geben, vor dem Qualifying 15 Minuten lang einen Funktionstest durchzuführen.

Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Da der neue Qualifying-Modus den Fahrern und Teams keine zweite Chance gibt, muss auf Anhieb alles funktionieren. Die Teams werden nach dem Freien Training am Samstag jedoch viele Teile des Autos austauschen müssen und das Risiko ist hoch, dass die ungetesteten Autos im Qualifying stehen bleiben. Nun haben die Teams die Möglichkeit, vor dem Qualifying den Autos einen Funktionstest zu unterziehen.

Die neue Regelung bedeutet aber auch, dass die Teams im Qualifying genau mit dem Auto fahren müssen, mit dem sie das Rennen bestreiten wollen. Dies betrifft natürlich auch den Motor, das Getriebe, die mitgeführte Benzinmenge und nach Angabe der 'ams' sogar auch den Reifensatz. Ausschließlich die Flügeleinstellungen dürfen die Teams noch ändern, auch in der Startaufstellung am Sonntag darf an den Autos nicht mehr gearbeitet werden.

Muss ein Team dennoch Arbeiten am Auto vornehmen, zum Beispiel weil ein Leck aufgetreten ist oder den Ingenieuren ersichtlich ist, dass der Motor die Renndistanz nicht durchstehen würde, muss diese Reparaturmaßnahme von der Rennleitung abgesegnet werden. In jedem Fall wird das betreffende Auto dann an das Ende des Feldes beordert. Wer das Ersatzauto benötigt, muss sogar aus der Boxengasse starten.