Ingenieur: Als Vettel zu Red Bull kam, war er besser als Verstappen

Red-Bull-Ingenieur Guillaume Rocquelin erklärt, was Sebastian Vettel und Max Verstappen unterscheidet und wo der Niederländer noch Nachholbedarf hat

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettels ehemaliger Red-Bull-Renningenieur Guillaume "Rocky" Rocquelin hat sich im Podcast 'Les Fous du Volant' von Eurosport Frankreich auf einen genaueren Vergleich zwischen dem Heppenheimer und Max Verstappen eingelassen, der aktuell die Speerspitze des Red-Bull-Teams ist.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen, Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und Max Verstappen sind die erfolgreichsten Fahrer der Red-Bull-Geschichte Zoom

Dabei lobt Rocquelin, der derzeit die Fahrerentwicklungsakademie von Red Bull leitet, vor allem das technische Verständnis von Vettel und behauptet, dass der Deutsche bei seiner Ankunft bei den Bullen etwas weiter als Verstappen war und der Niederländer bei den technischen Aspekten "noch viele Fortschritte machen muss".

"Ich denke, Sebastian war ein kompletterer Fahrer als Max, als er zu uns kam", sagt der Franzose. "Auf professioneller Ebene, Technik, Mediation, er wurde in der Schumacher-Schule ausgebildet, der sein Idol war. Ich denke, Max hatte vielleicht mehr natürliches Talent, und darauf hat er sich am meisten verlassen. Aber Sebastian war am komplettesten."

Rocquelin: "Max war schon immer ein Chef"

Obwohl beide Fahrer mit etwa der gleichen Formel-1-Erfahrung, nämlich einer vollen Saison und ein paar weiteren Rennen, zum Red-Bull-Team stießen, hinkt der Vergleich aufgrund des Alters ein wenig. Vettel stieß 2009 mit 21 Jahren zum Team, während der damals 18-Jährige Verstappen sein Debüt bei den Österreichern in Barcelona 2016 gleich mit seinem ersten Formel-1-Sieg vergolden konnte.

"Max war schon immer ein Chef", fügt Rocquelin hinzu. "Er hat ein enormes Selbstvertrauen, er weiß, was er will, und er ist sehr direkt. Aber ich will ehrlich sein - im Vergleich zu anderen Fahrern, mit denen wir gearbeitet haben, ist Max technisch schwach."

"Er ist ein Anführer durch seine Einstellung und seine Ergebnisse. Aber ich denke, dass er sich in technischer Hinsicht und bei der Entwicklung des Autos verbessern kann."


Fotostrecke: Vom Bubi zum Weltmeister: Die Formel-1-Karriere des Max Verstappen

Diskussionen nach Verstappen-Rekord beendet?

Die Kombination Verstappen und Red Bull war in der Saison 2022 trotzdem für keinen zu knacken. Mit dem Erfolg in Mexiko konnte der Niederländer seinen 14. Saisonsieg erringen, womit er nun alleiniger Rekordhalter für die meisten Siege in einer Saison ist. Zuvor hielt den Rekord mit 13 Siegen auch Sebastian Vettel mit seiner Saison 2013 bei Red Bull.

"Man muss fairerweise sagen, dass es heute viel mehr Rennen gibt", stellt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko in einem Interview mit 'Auto Motor und Sport' klar. "Aber nach ein paar Monaten vergisst jeder, was die Basis war. Es wird sicher nicht leicht sein, diesen Rekord noch einmal einzustellen. Und wir dürfen nicht vergessen: Es sind ja noch zwei Rennen."

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