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IndyCar-Star Scott Dixon: Aeroscreen auch für andere Rennserien interessant

Aeroscreen statt nur Halo in der Formel 1? Scott Dixon ist vom IndyCar-Cockpitzschutz überzeugt und glaubt, dass er auch mit anderen Serien kompatibel ist

(Motorsport-Total.com) - Die Ästhetik des Formelsports wurde in den vergangenen Jahren durch die Einführung der Cockpit-Schutzvorrichtungen revolutioniert. In Europa und Asien wird hauptsächlich die Lösung Halo genutzt, die sich in der Formel 1 bewährt hat. IndyCar hat hingegen mit Aeroscreen eine andere Lösung gefunden. Scott Dixon sieht gravierende Vorteile bei der Vorrichtung aus der amerikanischen Formelserie.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Auf diese Lösung setzt die amerikanische IndyCar-Serie Zoom

Deshalb glaubt der IndyCar-Veteran, dass Aeroscreen auch für andere Serien - auch für die Formel 1 - interessant werden könnte. Doch was ist der gravierende Unterschied? Während Halo mit einer Bügelkonstruktion den Kopf des Fahrers schützt, gibt es beim Aeroscreen, wie er in der IndyCar-Serie verwendet wird, eine Scheibe zusätzlich zum Bügel. So sollen auch Kleinteile aufgehalten werden.

Gegenüber 'Motorsport-Total.com' sagt Dixon: "Was die Sicherheit betrifft, liegt es auf der Hand, dass es einfach ein gewaltiger Schritt ist. Einen Halo-Teil zu haben, der stärker ist als der in der Formel 1, plus eine Scheibe zu haben, finde ich gut. Der Aeroscreen ist die Kombination aus dem, woran IndyCar im Allgemeinen seit über zwei Jahren arbeitet."


Fotostrecke: IndyCar: Aeroscreen-Test in Indianapolis

"Das IndyCar-Racing mit seinen Highspeed-Ovalen ist natürlich sehr speziell", fügt Dixon hinzu. "Die Einschläge sind in der Regel heftiger als in anderen Formel-Rennserien. Es gibt im Oval auch mehr Kleinteile, die ablenkt werden müssen. Ja, ich finde schon, dass der Aeroscreen von anderen Rennserien übernommen oder entsprechend angepasst werden sollte. Wir werden sehen, wohin die Reise hingeht."

Erste Erfahrungen aus Testfahrten

Dixon hat die IndyCar-Lösung mehfach gestestet - zunächst bei extra dafür angesetzten Tests in Indianapolis und Richmond und zuletzt beim offiziellen IndyCar-Vorsaisontest 2020 in Austin.

Vom Ergebnis ist der fünfmalige IndyCar-Champion begeistert, auch wenn die Vorrichtung für ihn anfangs ungewohnt war. "Ich finde, der Aeroscreen ist das Beste beider Welten", spricht er eine reine Scheibe und den in der Formel zum Einsatz kommenden Cockpitschutz Halo an.

Und noch etwas ist Dixon aufgefallen: "In den Nachwuchsklassen hatten wir so etwas ja nie. Es gibt auf jeden Fall deutlich weniger Geräusche und es ist viel heißer."


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Warten auf die Bewährungsprobe im Rennen

Außerdem geht Dixon davon aus, das Aeroscreen eine Auswirkung auf das Handling des Autos haben wird, weil die Vorrichtung die Gewichtsverteilung verändert: "Es wird interessant sein, zu sehen, wie es die Performance beeinflussen wird - hoffentlich nicht zu stark. Ich glaube, dass sich auch das Racing in Indianapolis verändern wird."

"Es gibt ein paar Tendenzen, bei denen wir aber meiner Meinung nach auf einem guten Weg sind. Doch solange wir nicht alle gleichzeitig damit fahren und es nicht vollständig verstehen, ist es einfach schwer zu sagen", so das Fazit von Dixon.

Aufgrund der Absagen im Zuge der Coronavirus-Krise wird IndyCar mit Aeroscreen frühestens im Mai in Indianapolis debütieren. Dort sollen erst der Grand Prix auf dem Rundkurs und dann das Indy 500 auf dem Oval stattfinden. Die beiden Rennen - sofern sie stattfinden - werden gleichzeitig die Bewährungsprobe für Aeroscreen sein.


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