• 22.06.2005 12:10

  • von Marco Helgert

Indy-Farce: Anwalt strebt Einigung an

Zumindest ein Anwalt von klagenden Fans in den USA möchte vermeiden, dass die Prozesse vor Gericht unnötig lang werden

(Motorsport-Total.com) - Nur drei Tage nach dem Skandalrennen in Indianapolis zeichnet sich eine Entwicklung bei den von Fans eingereichten Klagen ab. Den Anfang machte Larry Bowers aus Colorado, der der Anweisung von Indianapolis-Betreiber Tony George gefolgt ist und sich in der Angelegenheit von Bernie Ecclestones Formula One Management (FOM), der FIA und Michelin sein Geld zurückholen will. Bis zum Dienstag sind zwei weitere Klagen eingegangen.

Titel-Bild zur News: US-Fan in Indianapolis

Einige enttäuschte Fans in Indianapolis hoffen auf Wiedergutmachung

Ein Anwalt, der Geschädigte bei der Klage vertritt, bekannte sich ungewöhnlich offen zu einer schnellen Einigung - eine Schlammschlacht vor Gericht mit immensen Schadensersatzforderungen möchte er offenbar vermeiden. "Normalerweise sage ich so etwas nicht zu einem so frühen Zeitpunkt, aber in diesem Fall wäre es wohl genau das Richtige", so der Rechtsanwalt Jim Knauer im 'Indianapolis Star'.#w1#

"Viele Menschen haben viele Fehler gemacht. Wenn der gesunde Menschenverstand über die Wirtschaft siegt, dann denke ich, dass ich etwas ergeben wird", fuhr er fort. Knauer und sein Kollege William Bock haben im Auftrag ihrer Mandanten eine Sammelklage eingereicht, in der sie die Rückvergütung für die Tickets und weitere Strafzahlungen fordern.

Auch Bill Daniel aus Carmel/Indiana reichte Klage ein: "Als ich sah, wie 14 Autos in die Boxengasse einbogen, bekam ich Magenschmerzen", erklärt er. "Ich wurde betrogen. Ich wollte ein Rennen mit 20 Autos und den besten Fahrern der Welt sehen. Stattdessen wohnte ich einem Reifentest von Bridgestone bei."

Für Knauer hätte es wenig Sinn, den 'Indianapolis Motor Speedway' in die Klage einzubeziehen, denn die Strecke sei in die Machtkämpfe in der Formel 1 nur verstrickt gewesen. Dennoch seien auch die Offiziellen in Indianapolis nicht unbefleckt. "Ich denke, dass der Speedway nur ein Opfer des Vertrags ist", erklärte er. "Aber da sie das Geld eingenommen haben, sind sie auch verantwortlich."