In Monza werden dieses Jahr viele Plätze leer bleiben

Weil Ferrari nicht mehr gewinnt, werden in Monza trotz gesunkener Eintrittspreise wesentlich weniger Fans als im Vorjahr erwartet

(Motorsport-Total.com) - Selbst als Ferrari zwischen 1979 und 2000 ohne WM-Titel blieb, war der Grand Prix von Italien der Zuschauermagnet schlechthin. Jedes Jahr kamen rund 150.000 Zuschauer an die Hochgeschwindigkeitsstrecke, um charismatische Ferrari-Stars wie Michele Alboreto, Jean Alesi oder Gerhard Berger zu bejubeln. Auf dem Höhepunkt der "San-Michele"-Hype um Michael Schumacher im Jahr 2000 stürmten sogar knapp mehr als 160.000 enthusiastische Tifosi den randvollen Königlichen Park von Monza.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Fans in Monza

Dieses Jahr werden keine 100.000 Tifosi im Königlichen Park von Monza erwartet

Davon kann inzwischen längst keine Rede mehr sein: Schumacher und Ferrari haben die Formel 1 in den vergangenen Jahren zu Tode gesiegt - und straucheln diese Saison im krassen Gegensatz dazu so grausig, dass es bislang lediglich zum geschenkten Sieg im Skandalrennen von Indianapolis gereicht hat. Die Ferraristi kommen daher ohne jede WM-Chance zu ihrem Heimspiel, was die Italiener damit quittieren, dass sie so spärlich wie schon lange nicht mehr zum Rennen kommen werden.#w1#

Im Vergleich zu 2004, als offiziell am Sonntag immerhin etwas mehr als 100.000 Fans nach Monza gekommen sind, wurden bislang im Vorverkauf um 15 Prozent weniger Eintrittskarten abgesetzt, obwohl die Veranstalter die Preise geringfügig herabgesetzt haben. Gleichzeitig steigen für den Mailänder Automobilklub, der für die Abwicklung der Veranstaltung verantwortlich ist, aber Jahr für Jahr die Kosten - und durch Länder wie China, die Türkei und Bahrain auch die Konkurrenz auf dem Markt.

Deutlich gezeigt hat sich das zurückgehende Interesse an der Königsklasse in Italien auch beim Monza-Test in der vergangenen Woche, als laut 'Autosport-Atlas' nicht mehr als 30.000 Fans auf den Tribünen saßen. Vor einem Jahr waren in der Monza-Testwoche fast alle Tribünen relativ dicht besetzt, speziell jene in der Variante Ascari und die Haupttribüne bei Start und Ziel. Diesmal konnte man sich sogar im zum Teil für die Öffentlichkeit zugänglichen Fahrerlager relativ frei bewegen...