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Für Briatore bliebe an einem WM-Titel kein Makel hängen
Obwohl der "Silberpfeil" das schnellste Auto 2005 ist, wird Alonso wahrscheinlich Weltmeister - Flavio Briatore kümmert dies nur wenig
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso geht mit 24 Punkten Vorsprung auf Kimi Räikkönen in die letzten fünf Rennen der Weltmeisterschaft 2005, hat damit realistisch betrachtet schon jetzt zumindest eine Hand am begehrten WM-Pokal. Theoretisch kann der Spanier den Fahrertitel schon beim übernächsten Grand Prix, dem Klassiker in den belgischen Ardennen, unter Dach und Fach bringen. Dennoch finden viele, dass an einem Renault-Triumph ein Makel hängen bleiben würde.

© Renault
Flavio Briatore trägt den Teamgeist sogar als Schriftzug auf dem Rücken...
In einem sind sich alle Experten einig: Der MP4-20 von McLaren-Mercedes ist das mit Abstand schnellste Formel-1-Auto der Generation 2005. Die "Silberpfeile" verstanden es jedoch am Saisonbeginn nicht, ihr Potenzial in Punkte umzumünzen, während Alonso von Sieg zu Sieg eilte und sich so einen komfortablen Vorsprung erarbeiten konnte, von dem er noch heute zehrt. Seine glückliche 20:0-Bilanz gegen Räikkönen bei den beiden Deutschland-Rennen trug ebenfalls massiv zu seiner klaren Favoritenstellung bei.#w1#
Briatore: WM-Titel für Renault wäre verdient
Doch während viele meinen, dass mit Renault eher die glücklichere denn die bessere Truppe den Weltmeister stellen würde, kann Teamchef Flavio Briatore über dieses Argument nur milde lächeln: "Ich erinnere daran, dass wir bisher sieben Grands Prix gewonnen haben, McLaren aber nur sechs. Das ist Tatsache. Wir haben unseren Vorsprung in der ersten Saisonhälfte herausgefahren. Da hätte sich McLaren eben besser vorbereiten müssen", winkte er gegenüber Medienvertretern ab.
Der Italiener verwies in diesem Zusammenhang kürzlich auch auf ein Fußballspiel, in dem es schließlich auch egal sei, ob eine Mannschaft das Siegestor in der ersten Minute oder erst in der Nachspielzeit schießt. Außerdem verteidigte er neuerlich seine Strategie, in der entscheidenden Phase der Weltmeisterschaft nicht mehr alles in die Entwicklungswaagschale zu werfen: "Was hilft es uns, mehr zu riskieren, wenn man dann die Rennen nicht mehr beenden kann?"
"Wir haben 20 Prozent weniger Budget als McLaren"
"Wir haben 20 Prozent weniger Budget als McLaren, aber wir haben schon viele Sponsoren durch unser gutes Image und durch unsere Marketingstrategie hinzugewonnen", unterstrich der 55-Jährige, dass er nicht vorhat, von seinem ungewöhnlichen Kurs abzuweichen. "Wir wollen in allen Bereichen effizient sein. Ich würde zum Beispiel niemals fünf Millionen Dollar für einen Ingenieur zahlen. Niemand ist so viel Geld wert! Da arbeite ich lieber mit meinen jungen Leuten aus dem Team."
Briatore stieß im Jahr 2000 als Teamchef zu Renault und übernahm als solcher den damaligen Benetton-Rennstall. In den ersten Monaten seiner Amtszeit ließ er einige Köpfe rollen, doch sobald er seinen Personalstamm gefunden hatte, hielt er an diesem rigoros fest - und achtete dabei immer darauf, dass kein Individuum mit dem Erfolg größenwahnsinnig wurde. Der zugehörige Leitsatz: "Ich brauche keine Stars. Der Star ist das Team!"

