• 31.08.2005 08:40

  • von Fabian Hust

Formel 1 steht laut Ecclestone nicht zum Verkauf

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat am Dienstagabend Gerüchte dementiert, wonach die Formel 1 zum Verkauf stünde

(Motorsport-Total.com) - Im Juli hat der Medienkonzern 'Hutchinson Whampoa' vergeblich versucht, eine Mehrheit an der Formel 1 zu erwerben. Dieser Tage fragte erneut ein Investor bei der Holding 'SLEC', die die Königsklasse des Motorsports mit all ihren Tochterfirmen kontrolliert, an. Das aktuelle Angebot soll Berichten zufolge 1,2 Milliarden Euro schwer sein.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone erklärt, dass die 'SLEC'-Anteile nicht zum Verkauf stehen

Der 'Telegraph' berichtete, dass die Geschäftsfrau Robin Saunders mit ihrem Investorenkonsortium bereit sei, diese Summe für jene 75 Prozent Anteile, die sich nicht im Eigentum der Ecclestone-Familie befinden, sondern die Eigentum der 'Bayerischen Landesbank', 'JP Morgan' und 'Lehman Brothers' sind, auf den Tisch zu legen.#w1#

Die 'Formula One Management' hat am Dienstagabend in einer von Bernie Ecclestone unterschriebenen Pressemitteilung zwar bestätigt, dass es Anfragen gegeben hat, aber gleichzeitig erklärt: "Die Anteile des Unternehmens stehen nicht zum Verkauf. Die Anteilseigner sind langfristige Investoren und für sie steht das Interesse an der Formel 1 und die Stabilität der Formel 1 im Vordergrund."

Die Pressemitteilung ist insofern verwunderlich, als dass Ecclestone für gewöhnlich keine Pressemitteilungen unter seinem Namen veröffentlicht und die Anteile der 'SLEC' keinesfalls freiwillig in den Händen der Banken liegen, sondern im Zuge der 'Kirch'-Pleite den Besitzer wechselten. Bisher war man davon ausgegangen, dass die Banken durchaus einen Käufer für ihre Anteile suchen. Hierzu wurde auch mit den Automobilherstellern verhandelt. Ecclestone selbst hatte bisher gesagt, dass die Banken kein Interesse an der Formel 1 hätten.

Dieser Schachzug könnte durchaus taktische Gründe haben, denn am (heutigen) Mittwoch treffen sich die Teams und weitere Involvierte, um über die Zukunft der "Königsklasse des Motorsports" zu sprechen. Die in der Formel 1 vertretenen Automobilhersteller drohen zum Teil, Ende 2007 aus der Formel 1 auszusteigen und eine Konkurrenzserie zu gründen, sollten sie in der Formel 1 nicht mehr Mitspracherechte erhalten und mehr an den Gewinnen beteiligt werden.

Gut möglich also, dass die Automobilhersteller an der Formel 1 beteiligt werden sollen. Bei dem Treffen in Mailand könnte ein solcher Kompromiss gefunden werden, der die Stabilität im Sport absichern soll. Bis auf Ferrari, Red Bull Racing und MidlandF1 hat sich bisher noch kein Team für die Zeit ab 2008 an die Formel 1 gebunden.