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Im wichtigsten Q3: Norris macht endlich mal keinen Fehler und holt Pole!
Das wichtigste Qualifying des Jahres war auch das spannendste: Lando Norris fährt vor Charles Leclerc auf Pole, Mercedes erleidet eine bittere Pleite
(Motorsport-Total.com) - Lando Norris hat sich beim Grand Prix von Monaco 2025 in einem dramatischen Qualifying die Poleposition gesichert. Der McLaren-Pilot fing Lokalmatador Charles Leclerc (Ferrari) im allerletzten Versuch noch ab und sicherte sich nach einer Reihe von Q3-Fehlern in den vergangenen Wochen den wahrscheinlich wichtigsten ersten Startplatz der Formel-1-Saison 2025.

© LAT Images
Lando Norris sicherte sich die Pole in Monaco erst mit seiner zweiten schnellen Runde Zoom
Norris blieb am Ende 0,109 Sekunden vor Leclerc und 0,175 Sekunden vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri. Der fuhr auf seiner allerletzten Runde zwar noch Bestzeit im ersten Sektor, verlor aber hinten raus die entscheidenden Hundertstelsekunden. Das bedeutete Platz 3, unmittelbar vor Lewis Hamilton (Ferrari/+0,428), der im Abschlusstraining zu Mittag noch gecrasht war.
Hamilton wird am Sonntag dennoch nur als Siebter ins Rennen starten, denn nach Ende des Qualifyings wurde er für Behinderung von Max Verstappen (Red Bull) mit einer Startplatzstrafe belegt. Zwar wurde Hamilton in der Situation von seinem Renningenieur falsch instruiert, aber die FIA-Kommissare finden, das stelle "keinen mildernden Umstand dar".
Nach der ersten Q3-Runde hatte Norris vor Piastri und Leclerc geführt, und die beiden McLaren gingen vor allen anderen für die letzte Attacke auf die Strecke - und hatten damit freie Fahrt und kein Risiko, Opfer einer gelben oder roten Flagge zu werden. Norris war schneller im ersten und dritten Sektor, Piastri im zweiten - und zunächst hatte Norris die Nase um 0,015 Sekunden vorne.
Dann legte Leclerc einen herausragenden Mittelsektor hin und schob sich um 0,062 Sekunden an Norris vorbei. Der aber fuhr eine zweite schnelle Runde mit dem gleichen Reifensatz und stellte mit einer Bestzeit von 1:09.954 Minuten auf den allerletzten Drücker einen neuen Streckenrekord auf! Jener von Hamilton aus der Saison 2019 ist damit Geschichte.
"Heute war das erste Mal seit Australien, dass ich alles zusammengekriegt habe", sagt Norris. "Es ist nicht so, dass ich plötzlich schneller fahre. Aber vielleicht ein bisschen klüger. Ein sehr schöner Moment." Ganz anders die Stimmung bei Leclerc, der nach drei Trainingsbestzeit als Pole-Favorit ins Qualifying gegangen war: "Die Enttäuschung ist groß", räumt der Lokalmatador ein.
Piastri lamentiert indes, ihm habe letztendlich "Balance und Vertrauen" gefehlt, um wirklich um die Pole mitkämpfen zu können - und sucht dafür keine Ausreden: "Ich hatte dieses Wochenende mehr Mauerkontakt als in meiner ganzen Karriere davor. Und auf einer Strecke wie dieser, wenn die Vorbereitung nicht sitzt, lässt du am Ende immer ein bisschen was liegen."
Max Verstappen (Red Bull), der schon vor dem Qualifying geahnt hatte, er werde "eine magische Runde" brauchen, um auf Pole zu fahren, landete in Q3 auf Platz 5. Zwar hatte Red Bull im dritten Training laut Helmut Marko "in die Spur zurückgefunden", aber sein Wunsch, gemeinsam mit einem Ferrari vor beiden McLarens in die erste Reihe zu fahren, ging nicht in Erfüllung.
Verstappen habe "im entscheidenden Moment nicht den nötigen Grip gehabt", erklärt Marko nach dem Qualifying im Interview mit Sky. "Vor allem im letzten Sektor ist das Auto mehr und mehr ins Rutschen gekommen."
Isack Hadjar (Racing Bulls) sorgte als Sechster mit 0,969 Sekunden Rückstand für eine kleine Überraschung, die sich in den Trainings bereits abgezeichnet hatte. Siebter wurde Fernando Alonso (Aston Martin), gefolgt von Esteban Ocon (Haas), Liam Lawson (Racing Bulls) und Alexander Albon (Williams).
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War die Behinderung Verstappens durch Hamilton unfair?
Ein paar Stunden nach Ende des Qualifyings war das Urteil da: plus drei Positionen für Hamilton, Verstappen damit Vierter in der Startaufstellung. Verstappen habe sich von Hamilton "schwer behindert gefühlt", sagt Marko und bezeichnet die Aktion als "grenzwertig". Aber Marko räumt gleichzeitig ein: "Diese Zeiten hätten wir nicht schaffen können."
Verstappen selbst sagt, die Aktion sei für ihn "nicht angenehm" gewesen, gibt aber Hamilton nicht die Schuld. Ferrari habe den siebenmaligen Weltmeister am Funk schlecht informiert: "Es war nicht Lewis' Fehler. So etwas darf natürlich nicht passieren, aber der Fehler liegt beim Team." Trotzdem rechnet er mit einer Strafe für Hamilton, denn: "Im Qualifying sind sie mit solchen Dingen normalerweise ziemlich streng."
Hamilton schildert die Situation so: "Man sagte mir, er sei auf einer Runde, also bin ich zur Seite gefahren. Dann haben sie offenbar gedacht, dass er doch nicht auf einer schnellen Runde war, also wurde mir das entsprechend mitgeteilt. Ich habe dann wieder beschleunigt, bin aber ganz links geblieben. Ich war nicht auf der Ideallinie, aber natürlich war das für Max eine Ablenkung."
Antonelli-Crash am Hafen: War es ein Fahrfehler?
Die Zeit war schon abgelaufen in Q1, als Andrea Kimi Antonelli (Mercedes) an der Hafenschikane beim Einlenken innen "einfädelte", dabei die linke Vorderradaufhängung brach und anschließend geradeaus in die Leitplanken fuhr. "I'm sorry", nahm er den Fehler unmittelbar auf seine Kappe. Bitter, denn mit einer Zeit von (bis dahin) 1:11.880 Minuten wäre er in die nächste Runde aufgestiegen.
So konnten einige, die noch auf einer schnellen Runde waren, wegen der roten Flagge ihre letzte Zeit nicht mehr setzen. Pech für Gabriel Bortoleto (Sauber), Oliver Bearman (Haas), Pierre Gasly (Alpine), Lance Stroll (Aston Martin) und Franco Colapinto (Alpine), die die Positionen 16 bis 20 belegten und damit ausschieden. Bortoleto fehlten nur 0,022 Sekunden auf die Antonelli-Zeit.
Wie immer im Monaco-Q1, wenn 20 Autos gleichzeitig auf der kürzesten und engsten Strecke der Formel 1 auf Zeitenjagd gehen, kam es zu einigen Behinderungen. Von den TV-Kameras eingefangen wurde etwa die Szene, als Gasly an der Hafenschikane seine schnelle Runde abbrechen musste, weil vor ihm ein Aston Martin im Weg stand.
"Oh mein Gott! Das ist schockierend von Stroll", fluchte der Alpine-Pilot. Stroll, der schon im Freien Training in eine ähnliche Szene verwickelt war, war zwar von seinem Renningenieur gewarnt worden, verteidigte sich aber unmittelbar: "Ich dachte, Leclerc (der ebenfalls hinter ihm war; Anm. d. Red.) wäre Gasly, Mann! Das kann ich in der Sonne nicht sehen."
Russell-Aus in Q2: Wie kam es zum Defekt?
In Q2 waren noch genau 10:08 Minuten zu fahren, als es zur nächsten roten Flagge kam. Und wieder werden eines Mercedes. George Russell, zu dem Zeitpunkt noch ohne Rundenzeit, rollte im Tunnel aus und blieb stehen. "Habe eine Bodenwelle getroffen und Leistung verloren", funkte er. Kurz darauf war seinem Renningenieur klar: "Ich befürchte, das ist Game over. Sorry, Kumpel. Wir haben keine Batterie mehr."
Russell war schon auf dem Weg hoch zum Casino über eine Bodenwelle gerumpelt, schleppte sich danach aber noch bis in den Tunnel, ehe er ganz aufgeben musste. Für Mercedes war die Katastrophe damit perfekt: Im wichtigsten Qualifying des Jahres sind Russell und Antonello somit nur auf P14 und P15 klassiert - zum ersten Mal seit Imola 2022 also kein Mercedes in einem Q3.
Das erste Statement des Mercedes-Teams zum Russell-Defekt: "George verlor die Leistung, nachdem er über eine Bodenwelle am Ausgang von Kurve 1 gefahren war, und konnte das Auto trotz mehrerer Versuche mit verschiedenen Schalterstellungen nicht neu starten. Derzeit deutet alles auf ein mögliches elektrisches Problem hin."
Tsunoda sauer: Was war da mit Hadjar los?
Nachdem beide Mercedes eliminiert waren, blieben nur noch drei Plätze in Q2, die den Einzug in die Top 10 nicht schaffen würden. Das waren letztendlich Carlos Sainz (Williams) als Elfter, Yuki Tsunoda (Red Bull) als Zwölfter und Nico Hülkenberg (Sauber) als 13. Tsunoda war über sein Ausscheiden nicht happy: "Mann, Hadjar! Das ist so unfair, ehrlich. Ich wusste, das würde passiere, ich wusste es!"
Was es genau war, worüber sich der Japaner beschwerte, ging aus den TV-Bildern nicht hervor. Zumindest auf seiner letzten schnellen Runde stand ihm Hadjar nicht im Weg. Bei den Racing Bulls wurde das Thema jedenfalls diskret besprochen, denn Hadjars Renningenieur funkte nur: "Wir werden ... Wir stecken erst den Funk aus, dann sage ich es dir."
Wo kann man den Grand Prix von Monaco live sehen?
Es ist ein Fixpunkt für Hardcore-Fans der Formel 1, nach Ende aller Sessions eines Tages am Abend beim YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) reinzuzappen. Denn wenn die TV-Broadcaster längst aus ihren Übertragungen ausgestiegen sind, steigt dort die tägliche Formel-1-Analyse mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll. Am Samstag und Sonntag beginnen die Livestreams jeweils um 22:00 Uhr deutscher Zeit.
Übrigens: Die täglichen Formel-1-Livestreams werden 2025 nicht nur auf YouTube, sondern auch auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de ausgestrahlt. Wer Amazon-Prime-Abonnent ist und seinen Prime-Account mit Twitch verknüpft, kann so ein Kanalabo kostenlos abschließen und die journalistische Arbeit des Formel1.de-Teams so unterstützen. Eine detaillierte Anleitung, wie das geht, gibt's auf YouTube.
Im deutschen Free-TV wird das Rennen nicht live übertragen. Der Pay-TV-Sender Sky zeigt aber wie immer alle Sessions live. Die Live-Sendung zum Rennen am Sonntag beginnt um 13:30 Uhr. Start ist um 15:00 Uhr. In Österreich ist diesmal ServusTV dran. Und in der Schweiz wie immer das SRF. (Hier geht's zur TV-Übersicht für den Grand Prix von Monaco 2025!)


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