• 13.07.2001 10:13

Hubbert fürchtet Imageverlust für Mercedes

DaimlerChrysler-Vorstand Hubbert hat zur Zeit Angst vor einem Imageverlust der Marke Mercedes

(Motorsport-Total.com/sid) - DaimlerChrysler-Vorstand Jürgen Hubbert hat Angst vor einem Imageverlust der Marke Mercedes, falls die Silberpfeile in der Formel 1 ihre Pannenserie nicht schnell beenden. "Ich glaube nicht, dass wir jedes Rennen gewinnen müssen, um zu zeigen, dass wir wettbewerbsfähig sind. Insofern ist die Weltmeisterschaft kein Muss. Aber diese scheinbare Unzuverlässigkeit hat Auswirkungen auf das Image der Marke", sagte Hubbert in einem 'SWR-Interview'.

Titel-Bild zur News: Jürgen Hubbert

Hubbert bekommt Bauchschmerzen angesichts der Pechsträhne

Schon fünfmal hatten die Silberpfeile von Mika Häkkinen und David Coulthard in diesem Jahr bereits am Start Probleme, dazu schied Häkkinen weitere dreimal, Coulthard einmal wegen technischer Schwierigkeiten aus. "Unser Auto war am Anfang der Saison nicht so optimal, wie wir das schon mal hatten. Es gab Probleme mit dem Vorderwagen, der Motor war nicht auf Anhieb überlegen. An der Leistung muss weiter gearbeitet werden", meinte Hubbert und räumte ein: "Wir hatten auch Probleme mit der Elektronik, die in Barcelona
mit der Traktionskontrolle zurückgekommen ist."

Ein Rennwagen sei zwar ein komplexes System, aber das allein sei kein Grund für die Ausfälle, erklärte Hubbert und nahm auch das Team von McLaren-Mercedes in die Pflicht: "Auf der anderen Seite hat auch das Team die Sorgfalt scheinbar nicht walten lassen, die notwendig ist. Das waren die Gründe, weshalb ich gesagt habe, wir müssen das ganze System überdenken."

In den letzten drei Jahren war McLaren-Mercedes der Maßstab in der Formel-1-WM, das Team holte zwei Fahrer- und einen Konstrukteurstitel. In dieser Saison liegt David Coulthard vor dem elften von 17 Läufen am Sonntag in Silverstone bereits 31 Punkte hinter Titelverteidiger Michael Schumacher (47:78). In der Teamwertung beträgt der Rückstand auf Ferrari bereits 52 Zähler (56:108), zudem rückt BMW-Williams (43) näher.

Eine regelrechte Seuchensaison erlebt der zweimalige Weltmeister Mika Häkkinen, der erst neun WM-Punkte auf seinem Konto hat, weshalb zuletzt über seinen Abschied aus der Königsklasse spekuliert wurde. Die Ankündigung des Finnen, seine Karriere nicht beenden zu wollen, nahm Hubbert erfreut zur Kenntnis. "Das ist das, was ich erwartet habe, es nimmt dem Team die letzte Unsicherheit", meinte der DaimlerChrysler-Vorstand.

Über die Laufzeit des Vertrages - Häkkinen will offenbar für zwei weitere Jahre unterschreiben - könne diskutiert werden. "Normalerweise machen wir Verträge für ein Jahr plus Option", sagte Hubbert: "Aber ich bin selbst in Silverstone vor Ort, da können wir darüber reden."