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  • 13.07.2001 11:27

  • von Fabian Hust

Ferrari erwartet McLaren-Mercedes als Hauptgegner

Das Ferrari-Team spricht über Silverstone, die Gegner McLaren und Williams und die Rücktrittsgerüchte um Häkkinen

(Motorsport-Total.com) - Vor zwei Jahren hatte Michael Schumacher in Silverstone seinen schweren Unfall, dieser ist aber längst Vergangenheit: "An diesen Tag habe ich keine bestimmten Erinnerungen. Der Unfall hat keine negativen Auswirkungen auf mich. Ich habe kein Problem, auf dieser Strecke zu fahren, da ich weiß, was den Unfall verursacht hat und dass es nicht noch einmal vorkommen wird. Ich habe die Pläne der neuen Strecke gesehen. Es wird mehr Überholmöglichkeiten und eine verbesserte Sicherheit geben. Ich hoffe, dass diese Pläne realisiert werden, da die Strecke dann definitiv spektakulärer wäre."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Gut gelaunt kam Schumacher am Donnerstag im verregneten Silverstone an

Schumacher spricht über den Siegrekord von Alain Prost und Gegner McLaren: "Ich möchte so viele Rennen so schnell wie möglich gewinnen, aber der Rekord hat nicht Priorität, auch wenn es klar ist, dass ich glücklich sein werde, wenn ich ihn eingefahren habe. Wenn man sich die Ergebnisse der Testfahrten im letzten Monat hier anschaut, dann würde ich sagen, dass McLaren sehr stark war, wohingegen Williams nicht sehr konkurrenzfähig war. Meiner Meinung nach ist Silverstone eine Strecke, die Bridgestone besser liegen sollte als der Konkurrenz, also erwarte ich McLaren und Ferrari vorne."

"Vor Magny-Cours hatte jeder gedacht, dass BMW-Williams und Michelin aufgrund der Ergebnisse bei den Testfahrten das Paket mit einem leichten Vorteil haben würde, im Rennen lief es dann aber anders. Wenn es regnet? Das letzte Regenrennen war in Malaysia und wir waren dort sehr gut. Seit da haben sowohl Bridgestone als auch ihr Gegner auf diesem Gebiet sehr hart gearbeitet, an diesem Wochenende könnten wir also sehen, welche Forschritte gemacht wurden."

Zu den Rücktrittsgerüchten Mika Häkkinens meinte Michael Schumacher: "Ich habe die Gerüchte gehört, dass er vielleicht Ende des Jahres aufhören könnte. Ich würde mich freuen, wenn er weiterfahren würde. Er hat der Formel 1 so viel gegeben und wir sollten ihm allen Raum und Zeit geben, um in Ruhe die richtige Entscheidung fällen zu können."

Teamkollege Rubens Barrichello: "Ich bin in der frühen Phase meiner Karriere viel in England gefahren und bin mehr Runden in Silverstone als in Interlagos gefahren. Ich kenne die Strecke sehr gut, auch wenn wir hier nur einmal im Jahr testen. Ich kenne zum Beispiel exakt die Auswirkungen des Windes auf das Auto in jeder Kurve. Bei Ferrari bezieht sich die Checkliste der Kurven auf Nummern und ich rede sie immer mit dem Namen an und muss mich immer daran erinnern, auf das andere System unzuschalten! Der Albtraum hier ist der Stau und das An- und Abreisen, aber es ist eine schöne Strecke und ich liebe es, hier zu fahren. Die Strecke ist technisch sehr anspruchsvoll so wie Spa und Suzuka, denn will man eine gute Runde hinbekommen, so muss man ein paar Tricks kennen. Es macht Spaß, hier zu fahren, das Überholen ist aber schwierig. Ich liebe die 'Becketts'-Kurve, denn sie ist eine der herausforderndsten und aufregendsten Kurven der Saison. Für eine richtig schnelle Kurve benötigt man hier ein gutes Aerodynamikpaket. Meine erste Erinnerung an England war jene, als ich hier herkam um hier zu leben und ich fühlte, wie kalt es hier nach meiner Zeit in Brasilien ist - das wird aber an diesem Wochenende hoffentlich kein Problem sein."

Ferrari-Rennleiter Jean Todt: "Der Kurs von Silverstone ist eine der Strecken, auf der unsere Gegner bestimmte Vorteile haben. Jedoch kommen wir hier her und führen nach zwei Siegen in Folge auf dem Nürburgring und in Magny-Cours beide WM-Wertungen an. Unser Punktevorsprung in der Wertung ist wirklich beruhigend, aber bei sieben verbleibenden Rennen kann noch alles passieren. Aus diesem Grund wird es sehr wichtig sein, weitere Punkte einzufahren. Einmal mehr werden die Reifen eine wichtige Rolle spielen. Im letzten Jahr fand der Großbritannien-Grand-Prix viel früher im Jahr statt und das machte das Wochenende zu einem schwierigen Wochenende. Jetzt ist das Rennen wieder im Juli und ich erwarte, dass die Wetterbedingungen für ein enges Rennen gut sein sollten. Wir würden gerne auf dem Boden unserer Gegner ein gutes Ergebnis herausfahren."