HRT: Budapest ist wie Go-Kart-Fahren

Bei HRT blickt man dem letzten Rennen vor der Sommerpause entspannt gegenüber und freut sich auf das kurvige Layout der Strecke in Budapest

(Motorsport-Total.com) - Bei HRT kommt man mit gewohnt niedrigen Erwartungen zum nächsten Rennen. Am Nürburgring konnte lediglich Rookie Daniel Ricciardo ins Ziel fahren, während Vitantonie Liuzzi ausfiel. Der Italiener ist umso froher, gleich weiterzumachen: "Es ist gut, dass ich nach dem frustrierenden Rennen in Deutschland gleich wieder ins Auto steigen kann. Das war nicht die Art und Weise, mit der wir Rennen bestreiten wollen. Hoffentlich haben wir in Ungarn mehr Glück."

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

HRT prognostiziert beim Rennen in Ungarn bis zu 60 Grad im Cockpit

"Ich mag den Hungaroring. Das Layout ähnelt dem einer Go-Kart-Bahn. Es ist sehr eng. Ich habe großartige Erinnerungen an Ungarn. 2004 konnte ich in der Formel 3000 gewinnen. Die Zuschauer sind sympathisch und fantastisch. Sie haben viel Leidenschaft, weswegen ich mich immer sehr freue, dorthin zu kommen", schildert Liuzzi.

Physische Herausforderung

Da es meist eines der heißesten Rennen in der Saison ist, erhält die Verfassung des Fahrers eine gesteigerte Bedeutung: "Der Hungaroring ist normalerweise ein sehr heißes und langes Rennen und deshalb sehr anstrengend. Es ist eine physische Herausforderung. Aber ich fühle mich gut und wir werden weitermachen", so Liuzzi.

Teamkollege Ricciardo fährt in Budapest sein drittes Formel-1-Rennen. Besonders stolz machten ihn aber zuletzt seine Landsmänner: "Vergangenes Wochenende war mit Mark Webbers Pole-Position in der Formel 1 und dem Tour-Sieg von Cadel Evans sehr gut für mein Land. Ich kenne Cadel noch nicht persönlich, aber ich würde ihn gerne so schnell wie möglich kennenlernen. Ich versuche ihn zu einem Grand Prix einzuladen."

Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi vergleicht Budapest mit einer Go-Kart-Strecke Zoom

"Ich bin gespannt auf Budapest. Die Stadt ist sehr schön und der Hungaroring ist eine Strecke, auf der ich gerne fahre. Ich bin bereits drei Mal in Budapest gefahren. Ich habe zwei Mal gewonnen. Deshalb genieße ich diesen Ort", erklärt der HRT-Pilot und Red-Bull-Junior. "Die Strecke ist über die gesamte Runde hinweg ohne Pause und beschäftigt einen mit zahlreichen Richtungswechseln, was ich sehr mag. Es ist physisch und mental sehr fordernd. Es gibt sehr viele Kurven und nur eine richtige Gerade. Und diese ist nicht besonders lang."

Bis zu 60 Grad im Cockpit

"Man hat kaum Zeit, seine Energie aufzuladen und sich zurückzulehnen. Deshalb muss man sich immer konzentrieren. Ich peile eine weitere Verbesserung im Qualifiying um einen oder zwei Startplätze an", schildert Ricciardo.

Teamchef Colin Kolles sieht Ungarn vor allem als logistische Meisterleistung an: "Aufeinanderfolgende Rennen fordern das Team sehr hart." Zudem fürchtet Kolles hohe Temperaturen: "Die Umgebungs- und Streckentemperatur sind oft sehr hoch. Im Inneren des Cockpits kann es bis zu 60 Grad heiß werden. Aber die Oberfläche ist recht sanft und die Querkräfte sind nicht besonders hoch. Deswegen befürchten wir nicht, dass Überhitzen ein großes Problem darstellen sollte, wenn wir die Reifen gut behandeln."

"Der Hungaroring ist an den ersten Tagen tendenziell recht schmutzig. Das Griplevel erhöht sich während des Wochenendes. Die Strecke fordert viel Abtrieb", analysiert der HRT-Teamchef. "Es ist durch das enge und kurvige Layout offensichtlich sehr schwierig zu überholen. Dadurch müssen wir unsere Form im Qualifiying und die Zuverlässigkeit aufrechterhalten und wieder mit beiden Autos ins Ziel kommen. Wir versuchen bei jedem Rennen einen guten Fortschritt zu machen."