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Cosworth: "Wir schauen nach vorne"
Obwohl in Williams gerade das Kunden-Aushängeschild abspringt, blicken Mark Gallagher uns Cosworth optimistisch in die V6-Zukunft
(Motorsport-Total.com) - Cosworth wird der Formel 1 auf absehbare Zeit erhalten bleiben, obwohl die Motorenschmiede aus Großbritannien zuletzt einige Rückschläge einstecken musste: Erst sprang Lotus als Kunde ab, zur neuen Saison wechselt auch Williams zu Konkurrent Renault. Trotzdem wittern Mark Gallagher und sein Unternehmen gute Chancen, auch in Zukunft eine starke Präsenz in der Formel 1 zu haben.

© xpb.cc
Mark Gallagher und Cosworth wollen auch in Zukunft in der Formel 1 am Ball bleiben
"Dass Williams ab der kommenden Saison mit Renault zusammenarbeiten wird, ist aus menschlicher Sicht enttäuschend. Rein geschäftlich ändert sich überhaupt nichts für uns, denn wir hatten unser Formel-1-Comeback ohnehin darauf ausgelegt, neue Teams mit Motoren auszustatten", sagt der aus Irland stammende Geschäftsführer von Cosworth. Man habe Verständnis für den Kurs von Williams.
"Es geschah eigentlich zufällig, dass ein so berühmter und erfolgreicher Rennstall wie Williams auf uns zukam und um Motoren bat", sagt Gallagher rückblickend. "Wir können die jüngste Entscheidung aber nachvollziehen und schauen jetzt nach vorne. Wir wissen zwei Teams in unseren Reihen, die kürzlich einige umfangreichere Veränderungen angekündigt haben. Das Business geht weiter."
Zumindest mit HRT und Marussia-Virgin, die Cosworth nach wie vor die Treue halten - wie in der Vergangenheit auch so manche Mannschaft, die nach wie vor am Rennbetrieb teilnimmt. "Zehn der aktuellen Teams haben in irgendeiner Form bereits Formel-1-Motoren von uns eingesetzt, also bin ich ganz zuversichtlich, dass eine gute Zeit vor uns liegt", meint Gallagher beim Deutschland-Event.¿pbvin|512|3903||0|1pb¿
Die Zusammenarbeit in der Formel 1 ist gut
"Wir streben nach langfristigen Verträgen, die über die V8-Ära hinausgehen. 2014 werden die neuen V6-Motoren eingeführt. Das sind aufregende Nachrichten. Wir schauen deshalb nach vorne", sagt der Cosworth-Chef. "Die Formel 1 wird oft als hochpolitisch dargestellt, was zweifelsohne zu einem gewissen Grad auch der Fall ist. Cosworth machte in den zuletzt aber eine positive Erfahrung."
"Gemeinsam mit unseren Konkurrenten waren wir in der Arbeitsgruppe für Motoren aktiv und aktuell arbeite ich gemeinsam mit unseren Rivalen am Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA; Anm. d. Red.), das auch die neuen V6-Motoren beinhalten soll. Es gibt einen tollen Teamgeist, um die langfristige Stabilität der Formel 1 auf technischer und wirtschaftlicher Ebene zu sichern."
"Das ist uns natürlich wichtig", stellt Gallagher heraus und fügt nicht ohne Stolz hinzu: "Unsere Konkurrenten sprechen gut über uns und wir schauen zuversichtlich nach vorne. Wir sind ein Unternehmen mit großer Erfahrung und umfangreicher technischer Fähigkeit. Darüber hinaus halten wir einige Bestmarken, welche nach unserem Dafürhalten noch einige Zeit überdauern werden."
Cosworth schätzt die V6-Herausforderung
An diese Erfolgsstory möchte Cosworth mit neuen Kapiteln anknüpfen und sieht sich daher auch für die bevorstehende V6-Ära in einer guten Position. "Das ist ein bedeutendes Investment", erklärt Gallagher. "Im Laufe der Zeit übersehen die Leute gerne, dass der aktuelle Motor, der CA, 2006 vom unabhängigen Unternehmen Cosworth an den Start gebracht wurde - also nach der Ford-Ära."
"Wir investierten große Summen in die neuen Formel-1-Motoren und sind nun erneut bereit, in die eigene Tasche zu greifen. Die Fragen lauteten nie: 'Kann es sich Cosworth leisten, in neue Motoren zu investieren?' und 'Verfügt Cosworth über die Möglichkeiten, dies zu bewerkstelligen?' Es ging stets darum, ob der Sport neue Motoren will, ob die Teams bereit sind, für neue Technologien zu bezahlen."
"Jetzt herrscht meiner Meinung nach Klarheit", gibt Gallagher am Rande des Nürbugring-Rennens zu Protokoll. "Der V6 zaubert zudem bei vielen Menschen in Northampton ein Lächeln ins Gesicht. Wir haben nämlich viele talentierte Leute in unseren Reihen, die regelrecht in ihrem Job aufgehen, wenn sie morgens aus dem Bett steigen und neue Rennmotoren entwerfen können", witzelt Gallagher.

