• 24.07.2011 00:32

  • von Lennart Schmid & Dieter Rencken

Liuzzi vermisst die Balance aus dem Freien Training

Vitantonio Liuzzi hofft auf ein Regenrennen und fordert eine Steigerung des Teams nach der Sommerpause - Daniel Ricciardo ist mit Fortschritten zufrieden

(Motorsport-Total.com) - HRT schafft einfach nicht den Anschluss an die Konkurrenz. Im Qualifying zum Grand Prix von Deutschland am Samstagnachmittag belegten Vitantonio Liuzzi und Daniel Ricciardo die letzten beiden Plätze. "Am Morgen hatten wir noch ein gut ausbalanciertes Auto", sagte Liuzzi. "Wir haben überhaupt nichts am Auto geändert, aber vielleicht hat sich die Temperatur oder irgendetwas anderes an der Strecke verändert, denn am Nachmittag litten wir unter massivem Untersteuern. Ich habe mich dann nicht mehr wohl gefühlt."

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi erhofft sich eine baldige Steigerung seines Teams

"Ich hatte erwartet, dass wir ein viel besseres Qualifying haben und mindestens so schnell wie die Virgin sein würden, wenn nicht sogar schneller", fuhr der Italiener fort. "Aber aufgrund des Getriebewechsels muss ich sowieso fünf Plätze zurück, es hätte also keinen Unterschied gemacht. Es wäre also bloß ums Selbstvertrauen gegangen. Bis zum Samstagmorgen war es ein perfektes Wochenende, aber in der Qualifikation war ich dann nicht da, wo ich hätte sein sollen."

Liuzzi gab an, seinem Auto bereits am Samstagvormittag eine Regenabstimmung verpasst zu haben. "Wir haben viel am Regensetup gearbeitet, da wir ein Regenrennen erwarten. Trotzdem war ich im dritten Freien Training mit der Balance sehr zufrieden. Sollte es wie erwartet regnen, wird es ein interessantes Rennen. Wenn wir im Qualifying die selbe Balance wie im dritten Freien Training gehabt hätten, wäre sicherlich viel mehr drin gewesen. Sollte es am Sonntag also regnen, werden wir in einer viel besseren Form sein."

Teamkollege Ricciardo war in der Qualifikation näher am erfahrenen Italiener dran als am vergangenen Rennwochenende in Silverstone. "Ich gehe es Schritt für Schritt an. Wenn ich vor ihm ins Ziel käme, wäre das toll, aber in Silverstone war er ziemlich weit vor mir", sagte der Rookie. "Aber wenn ich am Ende des Rennens nur fünf Sekunden hinter ihm bin, wäre das eine große Verbesserung im Vergleich zu Silverstone. Ich nehme die Dinge, wie sie kommen. Bis zum Ende des Jahres ist es noch ein weiter Weg."


Fotos: HRT, Großer Preis von Deutschland


"Ich habe mich seit Silverstone verbessert, konnte an diesem Wochenende etwas mehr fahren", fuhr Ricciardo fort. "Heute Morgen habe ich einen etwas längeren Run auf den härteren Reifen absolviert, was ganz gut gelaufen ist. Ich konnte recht konstant fahren. Auf morgen bin ich besser vorbereitet. Wir werden im Rennen gut zurechtkommen."

Zwischen dem dritten Freien Training und der Qualifikation habe man am Auto des Australiers "viele kleine Dinge" verändert. "Das hat mir geholfen, etwas mehr Vertrauen ins Auto zu finden", sagte Ricciardo, der zugibt, sich einiges von Liuzzi abzugucken. "Ich lerne auch von ihm, denn in ein paar Kurven fährt er mit einem anderen Gang. Ich habe versucht, ein wenig mit meiner Getriebeübersetzung zu experimentieren."

¿pbvin|512|3903||0|1pb¿Generell genießt der von Red Bull geförderte Youngster sein neues Leben als Formel-1-Pilot. "Es ist ziemlich cool. Es ist eine sehr große Erfahrung und erfordert eine sehr große Lernkurve. Die ist viel steiler, als ich es bislang kannte. Ich bin diesbezüglich ganz realistisch. Ich weiß, was ich tue, genieße die Reise und werde weiter hart arbeiten."

Während Ricciardo damit rechnen kann, früher oder später ein Cockpit bei Toro Rosso oder Red Bull zu bekommen, sorgt sich der Ex-Red-Bull- und Toro-Rosso-Pilot Liuzzi um die unmittelbare Zukunft seines jetzigen Arbeitgebers HRT: "Wir müssen pushen, denn wir hatten in den vergangenen vier Rennen keine Weiterentwicklung. Auch wenn wir seit Saisonbeginn große Fortschritte erzielt haben, sind wir momentan ein wenig im Standby-Modus. Die Veränderungen im Team haben die Dinge sicherlich etwas verlangsamt, aber ab jetzt haben wir eine stabilere und sichere Situation."