• 28.05.2005 12:19

  • von Marco Helgert

Howett: Kein neuer Toyota-Bolide geplant

Toyotas Teampräsident dementierte Gerüchte, wonach noch in diesem Jahr ein neuer Toyota-Bolide debütieren soll - nur Entwicklungsschritte

(Motorsport-Total.com) - Das Toyota-Team hatte im vergangenen Jahr vorexerziert, wie man die riesigen Ressourcen in Köln-Marsdorf auch im Laufe der Saison einsetzen kann. Unter der Führung des Technischen Direktors Mike Gascoyne entstand inmitten des Jahres der TF104B, was ein völlig neuer Bolide war. Ein ähnliches Programm habe Toyota auch in diesem Jahr geplant, dies berichtet der Kölner 'Express' in seiner neuesten Ausgabe.

Titel-Bild zur News: Toyotas Teampräsident John Howett

Toyotas Teampräsident John Howett: Erst für 2006 gibt es ein neues Auto

So soll der aktuelle TF105 ab Silverstone gegen einen Nachfolgeboliden ausgetauscht werden. Laut einer Computer-Analyse soll das neue Modell eine halbe Sekunde pro Runde schneller sein. Die von der FIA erforderlichen Crashtests sollen in den kommenden zwei Wochen erfolgen. Toyotas Teampräsident John Howett gab sich gegenüber 'Premiere' zwar bedeckt, dementierte aber die Gerüchte.#w1#

"Das kann ich mir nicht vorstellen", so der Engländer. "Für das nächste Jahr, wenn der V8-Motor kommt, machen sich natürlich schon alle Gedanken. Das betrifft auch Hybridfahrzeuge für die Testfahrten, aber die Routineentwicklung läuft bei uns, bis zum Ende des Jahres werden wir drei oder vier Entwicklungspakete haben."

Ein neues Chassis wird also kaum auf Kiel gelegt, vielmehr sollen im Laufe der kommenden Rennen zahlreiche Entwicklungen Einzug halten. Ohnehin bringt Toyota zu fast jeder Veranstaltung neue Aerodynamikteile mit, sodass diese Entwicklung nicht weiter verwundern kann. Durch die Überseerennen und den straffen Zeitplan im Juli sind zudem Testfahrten für ein komplett neues Auto schwierig unterzubringen.

Dass sich Ferrari einen Vorteil damit verschafft, wann immer es möglich ist, testen zu gehen, stört Howett hingegen nur wenig. "Verärgert bin ich da nicht", erklärte er. "Es ist ein wettbewerbsgeprägter Sport, je mehr man testet, desto mehr Vorteile verschafft man sich. Es ist aber auch eine Kostenfrage. Aber die zahlenmäßige Überlegenheit der Michelin-Teams ist für mich kein Grund. Sie geben einfach mehr Geld aus und haben dadurch sehr viel mehr Chancen als wir."

Ferraris Testpläne würden Toyota auch nicht zu einer geänderten Politik treiben, indem man beispielsweise ein neues Auto konstruiert. "Wir machen mit unserer Entwicklung weiter, das Auto sieht im Moment doch gut aus", so Howett. "Wenn wir die Aerodynamik verbessern oder den Schwerpunkt absenken können, dann machen wir das. Aber die wichtigen Fragen stehen erst für das nächste Jahr an, darauf konzentrieren wir uns."