• 08.05.2004 12:16

Howett: Kein Formel-1-Cockpit für Scott Dixon

Toyota-Präsident John Howett über die Regeländerungen, Scott Dixon und die Fahrerpaarung des nächsten Jahres

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie schätzt du die Saison bisher ein?"
John Howett: "Ich habe schon Besseres erwartet, als es in die Saison ging. Wir haben Mike (Gascoyne) zum Ende des letzten Jahres geholt und unsere Leistung wird seit Australien von Rennen zu Rennen besser, wir versuchen also noch immer, die Top-Teams zu erreichen. Wir sind zuversichtlich, dass wir vor Ende der Saison mehr Leistung zeigen können."

Titel-Bild zur News: Toyota-Präsident John Howett

John Howett hätte nichts gegen 2,4-Liter-V8-Motoren in der Formel 1

Frage: "Ricardo Zonta scheint einen fantastischen Job als dritter Fahrer zu machen, er ist teilweise schneller als die beiden Stammpiloten. Oder ist das nur ein falscher Eindruck?"
Howett: "Man muss dazu sagen, dass der Motor am Freitag im dritten Auto härter belastet wird. Manchmal kann er auch häufiger mit neuen Reifen fahren. Er macht einen großartigen Job als Testfahrer für uns und wir sind sehr zufrieden mit ihm. Aber man muss die Fakten betrachten, wenn man die relative Leistung begutachten will und wir sind auch mit beiden Stammfahrern sehr zufrieden."#w1#

Frage: "Was ist mit dem revidierten Auto, welches ihr einsetzen wollt? Ist das der Fall, und was wird alles verändert sein?"
Howett: "Wie jedes Teams versuchen wir, uns ständig zu verbessern. Wir möchten das Gewicht des Monocoques zur Mitte der Saison verbessern, die Planungen stehen derzeit auf Hockenheim. Und bei jedem Rennen versuchen wir, die Aerodynamik des Autos zu verbessern."

2,4-Liter-V8-Motot wäre für Toyota kein Problem

Frage: "Am Dienstag wurden neue Motorenregeln verlautbart. Wie siehst du diese Regeln und was habt ihr schon unternommen? Fiel bereits eine Entscheidung?"
Howett: "Prinzipiell können wir die Entscheidung bei den Motorenregeln akzeptieren. Ursprünglich ging die Diskussion um 2008, danach darum, ob man das vorziehen könnte. Wenn die Regeln im Juni fest sind, dann können wir einen veränderten Motor für 2006 herstellen. Für Toyota ist ausschlaggebend, dass wir auch wegen der technischen Herausforderung hier sind."

Frage: "Soll das heißen, ihr würdet mit den 2,4-Liter-V8-Motoren einverstanden sein?"
Howett: "Ein 2,4-Liter-V8 wäre kein Problem. Das macht auch Sinn. Das würde die Kosten reduzieren und uns ermöglichen, die derzeitige Technologie auf einen kleineren Motor zu übertragen. Zusammen mit anderen Revisionsintervallen und einer Testreduzierung könnte man bei den Motoren 50 Prozent einsparen, so wie es die FIA anstrebt. Toyotas Standpunkt ist es aber auch, dass wir viele Freiheiten bei der Technologie haben wollen - vielleicht nicht direkt bei der Technologie, aber beim Motorendesign."

Frage: "Und die standardisierte elektronische Steuereinheit (ECU)? Macht dir das keine Sorgen?"
Howett: "Dieser Punkt ist diskussionswürdig. Beim Meeting wurde das für 2006 verschoben, die FIA hat selbst erklärt, dass das erst 2008 kommen würde. Wenn es vorgezogen werden sollte, dann würde es weitere Diskussionen geben."

Kein Formel-1-Debüt für Scott Dixon bei Toyota

Frage: "Der führende Toyota-Pilot in der IRL testet für einen Rivalen in der Formel 1. Gibt es bei euch im Team kein Interesse an Scott Dixon?"
Howett: "Wir haben auch unser Nachwuchsprogramm, das junge Fahrer in die Formel 1 und andere Motorsportarten bringen soll. Ryan Briscoe steht bereit und wir haben zwei oder drei andere junge Fahrer in diesem Programm. Wir haben auch Cristiano da Matta aus der damaligen CART-Serie in die Formel 1 geholt. Bei diesem Fahrerangebot müssen wir ja irgendwo eine Linie ziehen. Scott Dixon wird von Toyota respektiert, weil er Talent hat. Aber wir haben entschieden, dass wir keinen weiteren Platz haben. Ich meine das nicht unfreundlich. Ich denke nicht, dass es eine Chance gibt, dass Scott mit Toyota in die Formel 1 kommt."

Frage: "Wie ist die allgemeine Situation mit euren nächstjährigen Fahrern?"
Howett: "Wir schauen natürlich in die Zukunft, also auf die nächsten zwei bis drei Jahre, und schauen, was wir erreichen wollen. Wir sind derzeit natürlich nicht zufrieden, wir wollen ein Top-Team werden und um die Meisterschaft kämpfen. Die Fahrer gehören zu dieser Gleichung dazu. Wir haben noch keine Entscheidung bezüglich unserer Fahrerpaarung für das nächste Jahr getroffen. Wenn wir das getan haben, dann werden wir das auch der Presse mitteilen. Ich denke aber nicht, dass dies vor der Mitte der Saison passieren wird."