• 08.05.2004 11:46

Pitchforth: "Wir leiden unter den Testfahrten"

Der Jaguar Racing-Geschäftsführer über die geplante Motorenregel, Fortschritte mit dem R5 und die Leistung von Klien

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was denken sie über die geplanten Motorenregeln?"
David Pitchforth: "Wir sehen die Motorenregeln ziemlich entspannt. Ich denke, dass dem Sport sowieso ein wenig Wirbel gut tun würde. Wir müssen einen neuen Motor bauen, solange wir wissen, wie die Regeln aussehen, da muss es aber noch einiges an Klarstellungen geben. Im Moment sind 2,4 Liter im Gespräch, das ist kein Problem, aber die ECU-Geschichte bedarf einiger Diskussionen und Klarstellungen, denn es handelt sich um Software und schlussendlich ist es nicht klar, ob ein Team noch Software liefert oder nicht. Wenn sie es tun, dann kommen wir erneut in den Bereich der Grauzone der Software-Regulierung und -Kontrolle, was problematisch ist."

Titel-Bild zur News: David Pitchforth

Geschäftsführer David Pitchforth: "Kontinulierliche Verbesserungen"

Frage: "Aber sie sind grundsätzlich mit der Konfiguration des Motors zufrieden?"
Pitchforth: "Ja. Ich denke, dass jeder Mathematik kann, oder? Es ist ein Zehnzylinder mit zwei Zylindern weniger, aus drei Litern werden 2,4, das ist für uns nicht wirklich ein Thema."#w1#

Frage: "Was denken sie über den bisherigen Saisonverlauf?"
Pitchforth: "Wir haben ganz klar die Chancen einiger starker Leistungen zu Beginn der Saison nicht nutzen können, was frustrierend ist, aber wir waren meiner Meinung nach einen riskanten Weg gegangen, als wir das Auto nach dem Launch verbessert hatten. Nach der Vorstellung des R5 haben wir ihn vor dem Rennen in Australien komplett überarbeitet und ein Großteil der Entwicklungsarbeit wurde vor den Überseerennen erledigt. Nun kommen die Entwicklungen im Verlauf der Saison auf einer kontinuierlichen Basis. Mit der Leistung sind wir bisher ziemlich zufrieden."

Frage: "Es scheint ein wenig auf und ab zu gehen. Zum Beispiel habt ihr in Malaysia in der ersten Reihe gestanden, seitdem ist das aber nicht wirklich noch einmal vorgekommen."
Pitchforth: "Ja, wir leiden unter den Testfahrten. Wir testen nicht so viel wie einige der anderen Teams und das führt zu Überraschungen, aber solange wir lernen ist das in Ordnung. Auf unserem Weg nach vorn sammeln wir diese Erfahrungen für unsere Unternehmens-Geschichte, wenn man es einmal so ausdrücken möchte, und wir machen den gleichen Fehler nicht noch einmal. Und in dieser Beziehung verrichten wir gut Arbeit. Wir haben keine wiederkehrenden Fehler, aber wir befinden uns auf einer Lernkurve, es ist jedoch unvermeidbar, dass wir die meisten Fehler an den Rennwochenenden erleiden, weil wir zwischen den Rennen nicht so viel testen."

Frage: "Hat aus diesem Grund jemand erwähnt, dass ihr nicht so viel Entwicklungsarbeit wie erwartet durchführt?"
Pitchforth: "Wir haben die Entwicklung vor Australien vorgezogen - für Australien, wenn man es so sagen möchte, nach dem Launch. Was die Entwicklung seitdem angeht - nun - wir haben den Kreislauf großer Entwicklungsschritte unterbrochen, einfach deshalb, weil man dann Leistung in der Garage oder in der Fabrik liegen lässt, weil man darauf wartet, dass alles zusammen kommt. Das tun wir nicht, wir bringen die Leistung an das Auto, wenn wir etwas getestet und verstanden haben, jedes Wochenende. Es gab letztes Wochenende ein kleines Update, dieses Wochenende ein kleines Update und so wird das in der ganzen Saison sein."

Frage: "Und das passiert sogar in den sechs Rennen die innerhalb von acht Wochen stattfinden?"
Pitchforth: "Ja, wir haben andere Teile für Monaco und wir haben andere Teile an diesem Wochenende."

Frage: "Sind sie über die Leistung von Christian Klien in Imola und heute bisher enttäuscht?"
Pitchforth: "Hier nicht bis jetzt. Er hat einen guten Job gemacht und sich während der ersten Session durch sein Programm gearbeitet. In der zweiten Session hat er einen Fehler gemacht und ist ins Kiesbett gerutscht, worüber er sehr enttäuscht ist, aber zu Beginn der Saison hat er einen guten Job gemacht. Er hat seinen Speed verbessert, war sehr vorsichtig, hat alle Rennen beendet, Imola war für ihn eine Enttäuschung. Er hat sein Chassis ziemlich beschädigt und hatte deshalb vor dem Qualifying sehr wenig Zeit auf der Strecke und das Rennsetup war nicht sehr gut, er hatte einen schlechten Speed im Rennen, wie jeder sah, und er hatte kein großes Vertrauen in die Balance. Das war erneut frustrierend für ihn, aber ich denke, er hat als Neuling einen guten Job verrichtet, ist auf der Strecke geblieben, er hat seine Moral aufrecht erhalten und hat sich sehr gut in das Team eingepasst."