• 26.03.2011 06:04

  • von Stefan Ziegler

Horner: Der Kommandostand ist 2011 mehr gefordert

Red-Bull-Teamchef Christian Horner wagt einen Ausblick auf die Rennstrategie 2011: Aufgrund der Reifensituation sind gute Entscheidungen gefragt

(Motorsport-Total.com) - Pirelli kehrt in diesem Jahr in die Formel 1 zurück und sorgt für frischen Wind im Fahrerlager, denn ab sofort steht vor allem den Boxencrews deutlich mehr Arbeit ins Haus: Sowohl die Reifenspezialisten des italienischen Unternehmens als auch die Experten rechnen mit bis zu drei, vielleicht sogar vier Boxenstopps pro Rennen. Entsprechend gefordert sind die Strategen an den Kommandoständen.

Titel-Bild zur News: Red Bull RB7

Noch nicht ganz klar: Wie wird sich in diesem Jahr die Boxenstrategie gestalten?

Sorgen müsse man sich aufgrund dieser Ausgangslage aber "nicht wirklich" machen, meint Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Wir alle sitzen diesbezüglich im selben Boot." Im Falle von Australien müsse man allerdings festhalten, dass es in den vergangenen zehn Jahren recht häufig zu Safety-Car-Phasen gekommen sei, die nicht selten einen großen Einfluss auf den Rennverlauf hatten.

"Solche Unterbrechungen sollte man in Melbourne niemals ausschließen", sagt Horner. "Im Verlauf einer Saison dürften sich solche Dinge allerdings ausgleichen. Wichtig ist, schnell zu sein - und dieses gute Tempo zu nutzen. Wir waren schon im vergangenen Jahr prima aufgestellt, was die Strategie anbelangt. Daran wollen wir anknüpfen. 2011 gibt es in diesem Zusammenhang aber mehr Optionen-"

"Für uns stellt das eine ganz neue Dimension dar." Christian Horner

"Man muss in diesem Jahr nämlich mehr als einmal an die Box fahren. Vielleicht braucht es pro Rennen bis zu drei oder vier Reifenwechsel. Für uns stellt das eine ganz neue Dimension dar", gibt Horner am Rande des Saisonauftakts in Australien zu Protokoll. "Ich denke, für die Zuschauer dürfte das recht interessant sein. Für uns ist indes der Fahrer das Schlüsselelement - und sein Feedback."

"Die Reifennutzung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Der Pilot ist demnach der wichtigste Faktor überhaupt. Nur: Er kann nicht den Überblick über die vielen Strategiemöglichkeiten behalten, die sich in einem Rennen eröffnen können", erklärt Horner. "Es braucht einerseits die Rückmeldung des Fahrers und andererseits das Team, um die jeweils richtigen Entscheidungen zu treffen."

"Die Reifennutzung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle." Christian Horner

"Im vergangenen Jahr war das noch anders, denn damals mussten wir im Prinzip nur eine wichtige Entscheidung pro Rennen treffen. Jetzt geschieht das drei-, vielleicht viermal in einem Grand Prix", hält der Red-Bull-Teamchef fest. An lange Stints auf demselben Reifensatz glaubt der frühere Rennfahrer nicht. Einen solchen Dauerlauf würden die Pirelli-Pneus 2011 einfach nicht erlauben.

"Ich habe so meine Zweifel daran, dass wir 2011 ein Szenario erleben werden, wie wir es zum Beispiel im vergangenen Jahr mit Sebastian in Monza hatten. Damals fuhr bis zur letzten Runde und absolvierte dann seinen einzigen Boxenstopp", gibt Horner abschließend zu Protokoll. "Mit diesen Reifen ist das sicherlich nicht drin, doch - ich sage es noch einmal - da sitzen wir alle im selben Boot."