107-Prozent-Regel: Drei Teams wackeln

HRT wird in Melbourne fast sicher nicht am Start sein, auch Marussia-Virgin wackelt - und Lotus darf sich keine großen Patzer erlauben

(Motorsport-Total.com) - Die Wiedereinführung der 107-Prozent-Regel könnte schon beim Saisonauftakt in Melbourne für Diskussionen sorgen. Denn nach dem dritten Freien Training zeichnet sich ab, dass mindestens zwei, vielleicht sogar drei Teams Schwierigkeiten haben werden, die erforderliche Mindestzeit zu erreichen und sich für das Rennen zu qualifizieren.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Dass HRT morgen im Rennen am Start sein wird, kann sich niemand vorstellen

Sebastian Vettel (Red Bull) ließ im dritten Freien Training mit einer Bestzeit von 1:24.507 Minuten erstmals die Hosen runter und schraubte damit die gedachte 107-Prozent-Zeit auf 1:30.422 Minuten. Diese hätten Pastor Maldonado (Williams), Jerome D'Ambrosio (Marussia-Virgin), Narain Karthikeyan und Vitantonio Liuzzi (beide HRT) nicht geschafft; Maldonado gilt jedoch als sicherer Kandidat, landete nur wegen seines Ausritts so weit hinten.

Weniger als eine halbe Sekunde Puffer auf die magische Marke hatten Jarno Trulli (Lotus) und Timo Glock (Marussia-Virgin). Lotus konnte sein Potenzial an diesem Wochenende bisher nicht entfalten: "Wir bekommen keine Temperatur in die Reifen", klagt Teamchef Tony Fernandes. "Wir sind ein tropisches Team und werden daher bei tropischer Hitze viel besser sein. Die Reifentemperaturen kosten uns zwei Sekunden. Und die Servolenkung macht auch Probleme."

Sollten tatsächlich Autos an der 107-Prozent-Regel scheitern, können die Rennkommissare der FIA übrigens theoretisch eine Ausnahme-Startgenehmigung erteilen - zum Beispiel, wenn ein Fahrer im Laufe des Wochenendes schon einmal eine ausreichende Zeit erzielt hat, diese aber in Q1 aus irgendeinem Grund nicht fahren konnte. Ohne Ausnahmegenehmigung wird aber wohl zumindest HRT schon heute Nachmittag einpacken müssen.